Ukraine-Krieg

Wagner-Chef Prigoschin droht russischer Militärführung mit Erschießungskommando

Jewgeni Prigoschin greift in einem Video erneut die russische Führung an. Dem Oberbefehlshaber und Verteidigungsminister wirft er Untätigkeit vor.

Jewgeni Prigoschin, Chef der Söldnergruppe Wagner.
Jewgeni Prigoschin, Chef der Söldnergruppe Wagner.ITAR-TASS/imago

Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat in einem Video öffentlich der russischen Militärführung gedroht. Explizit sprach er davon, dass es „entweder einen Volksaufstand geben oder die Staatsduma eine Entscheidung über die Todesstrafe treffen und sie erschießen“ werde.

Insbesondere kritisierte Prigoschin Waleri Gerassimow, den Oberbefehlshaber der russischen Truppen in der Ukraine und Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Er warf ihnen unter anderem Untätigkeit vor. 

Die Lage der russischen Truppen in der Ukraine beschreibt der Wagner-Chef als desolat. Die ukrainischen Streitkräfte seien bereits mehrfach durch russische Frontlinien gebrochen, so Prigoschin – so auch in der seit Monaten umkämpften Stadt Bachmut. „Wir werden weiter Gebiete verlieren,“ erläutert er im Video weiter.

Häftlinge aus russischen Gefängnissen, die er für seine Söldnertruppe für den Angriffskrieg auf die Ukraine rekrutierte, bezeichnete Prigoschin als „Kanonenfutter“. Es gebe nicht genügend ausgebildete Soldaten. In Russland sei „noch niemand mobilisiert“, worden. In der Zeit seit Beginn des Angriffs auf die Ukraine hätten vier Mobilisierungswellen stattfinden können, so Prigoschin. Doch die russische Militärführung sei untätig geblieben. Sobald die Bevölkerung dies realisiere, werde es einen Volksaufstand geben – es sei denn, die russische Staatsduma entscheide sich dafür, Schoigu und Gerassimow hinzurichten. 

Kritik des Wagner-Chefs an der russischen Führung ist nicht neu. Der ehemalige Separatistenführer Igor Girkin warf Prigoschin zuletzt sogar vor, einen Putsch gegen den Kreml zu planen.