Urlaubsinsel

Vergewaltigungsvorwurf auf Mallorca: Deutsche Justiz schaltet sich ein

Auch die deutschen Behörden werden im Fall um die mutmaßliche Gruppenvergewaltigung auf Mallorca ermitteln. Außerdem ist ein Zeuge aufgetaucht.

Polizisten führen die Verdächtigen zum Termin mit dem Haftrichter auf der Balearische Insel.
Polizisten führen die Verdächtigen zum Termin mit dem Haftrichter auf der Balearische Insel.Clara Margais/dpa

Im Fall um die mutmaßliche Gruppenvergewaltigung auf der Ferieninsel Mallorca schalten sich nun auch die deutschen Behörden ein. „Wir werden ein Ermittlungsverfahren einleiten“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hagen am Donnerstag auf dpa-Anfrage. Dazu benötige man aber noch Informationen der spanischen Behörden.

Die Staatsanwaltschaft habe Kontakt zu den spanischen Stellen aufgenommen. Fünf deutsche Touristen im Alter zwischen 21 und 23 Jahren werden beschuldigt, auf der spanischen Mittelmeer-Insel eine jüngere Urlauberin aus Deutschland in der vergangenen Woche zum Sex gezwungen zu haben oder dabei tatenlos zugeschaut zu haben.

Vorwurf der Gruppenvergewaltigung: Zeuge will Gespräch belauscht haben

Die Männer befinden sich auf Mallorca in Untersuchungshaft. Sie stammen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Nordrhein-Westfalen, aus dem Märkischen Kreis. Wenn Deutsche im Ausland mutmaßlich eine Straftat begingen, bestehe eine Verpflichtung zu Ermittlungen hierzulande, schilderte Oberstaatsanwalt Gerhard Pauli.

Zudem habe sich ein Zeuge gemeldet, der im Polizeigewahrsam auf Mallorca mehrere Stunden neben den fünf Tatverdächtigen gesessen und ihre Gespräche mitgehört haben will. Der Mann habe sich in Deutschland an die Polizei gewandt, sagte Pauli. Er kenne die Aussagen des Zeugen, könne sich dazu aber nicht öffentlich äußern.