Politik

„Von einer einzigen Person dominiert“: Jörg Meuthen warnt jetzt vor der AfD

Ex-AfD-Chef Meuthen will seine alte Partei nicht in der Regierung sehen und hofft, dass dabei die „Brandmauer“ hält. Die Radikalen dominierten in der AfD. Einer ganz besonders.  

Jörg Meuthen war Anfang 2022 aus der AfD ausgetreten, inzwischen warnt er vor seiner alten Partei. 
Jörg Meuthen war Anfang 2022 aus der AfD ausgetreten, inzwischen warnt er vor seiner alten Partei. Fabian Sommer/dpa

Der frühere AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen hat die zunehmende Radikalisierung seiner alten Partei scharf kritisiert. Mit seinem Abgang sei das gemäßigte Lager innerhalb der Partei zerfallen, „die Radikalen haben die Kontrolle über die AfD übernommen“, sagte Meuthen der Bild am Sonntag. Sie sei heute eine „Partei am rechten Rand mit völkisch-nationalistischen Positionen, die von einer einzigen Person dominiert wird, und das ist Björn Höcke“.

Der aktuelle Umfrage-Erfolg der AfD habe „rein gar nichts“ mit eigener Stärke zu tun. „Inhaltlich und personell ist die Partei völlig blank, die guten Leute sind alle weg. Die Partei profitiert allein von der erschreckenden Schwäche der anderen Parteien“, sagte Meuthen.

Meuthen: „Kann nur hoffen, dass die Brandmauer der Union hält“

Wirtschaftlich verfolge die AfD inzwischen einen „völkischen Sozialismus“. Einmal an der Macht, würde die Höcke-AfD Deutschland abschotten, den europäischen Binnenmarkt bekämpfen und die Grenzen für alle dichtmachen. „Keine wirkliche Fachkraft, die noch bei Verstand ist, würde mehr freiwillig nach Deutschland kommen. Ich kann nur hoffen, dass die Brandmauer der Union hält. Ich will diese Leute nicht in der Regierung sehen“, sagte der frühere AfD-Chef.

Die AfD hatte in jüngsten Umfragen Höchstwerte erreicht. Im thüringischen Sonneberg könnte am Sonntag erstmals ein AfD-Politiker zum Landrat gewählt werden.