Bundestagswahl

Volker Ullrich (CSU) blafft Claudia Roth (Grüne) an: „Sie sind keine Demokratin!“

23 Politiker schaffen es trotz Wahlsieg nicht in den Bundestag. Grund ist eine Reform. Volker Ullrich (CSU), ein Betroffener, verliert die Kontrolle und geht auf Claudia Roth los.

Volker Ullrich (CSU) hat sich mit Claudia Roth (Grüne) gezofft.
Volker Ullrich (CSU) hat sich mit Claudia Roth (Grüne) gezofft.Christoph Soeder/dpa

Weil CDU/CSU und AfD mehr Erststimmen als Zweitstimmen haben, fliegen 23 Wahlkreissieger trotzdem aus dem Bundestag. Einer von ihnen ist der CSU-Politiker Volker Ullrich. Jetzt ist ein Video aufgetaucht, in dem Ullrich seine Konkurrentin im Wahlkreis, die Noch-Kulturstaatsministerin Claudia Roth, verbal angreift.

Roth und Ullrich traten im Wahlkreis Augsburg-Stadt an und waren zur Verkündung der Hochrechnungen vor Ort im Moritzsaal. Seinen Frust ließ Ullrich an Roth aus. Er warf ihr vor, den Wahlkreis so verändert zu haben, dass die CSU nicht genug Stimmen bekommt.

Volker Ullrich zu Claudia Roth: „Sie sind keine Demokratin“

Ullrich blafft in dem Video Roth an: „Sie sind keine Demokratin“.  Und weiter: „Sie haben auch 20 Prozent AfD zu verantworten. Sie mit ihrer Ampelkoalition.“ Claudia Roth macht, was Claudia Roth macht, und hält dagegen: „Oh, da hat einer tiefe Wunden.“ Auf X schrieb der BR-Journalist Andreas Herz, dass Ullrich des Weiteren dem FDP-Politiker Maximilian Funke-Kaiser den Handschlag verweigert habe. Später soll er sich entschuldigt haben.

Ullrich legte am Montag auf X jedoch nach. Dort schrieb er: „Den hart umkämpften Wahlkreis Augsburg habe ich mit 31,1 % und über 10 Prozentpunkten Vorsprung gewonnen. Und dennoch nicht im Bundestag? Das neue Wahlrecht ist unfair und undemokratisch.“

Das neue Wahlrecht sieht vor, dass nur die Zweitstimmen über den Einzug in den Bundestag entscheiden. Holt eine Partei, wie jetzt die CDU oder die AfD, mehr Direktmandate als Zweitstimmen, kommen die schwächsten Sieger eben nicht rein. Wie Volker Ullrich.