Berlin

Veteranentag in Berlin: Verbotene Symbole gezeigt – zehn Festnahmen

Zum ersten Mal wird der Nationale Veteranentag gefeiert. In Berlin findet die zentrale Veranstaltung am Reichstag statt. Im Regierungsviertel kommt es bei einer Gegendemo zu Festnahmen.

Am ersten Nationalen Veteranentag protestieren am Bahnhof Friedrichstraße Menschen gegen die bundesweit stattfindende Veranstaltung.
Am ersten Nationalen Veteranentag protestieren am Bahnhof Friedrichstraße Menschen gegen die bundesweit stattfindende Veranstaltung.Paul Zinken/dpa

Bei einer Demonstration gegen den neuen Veteranentag ist es laut Polizei in Berlin-Mitte zu zehn Festnahmen gekommen. Im Rahmen des Aufzugs mit dem Motto „Wir feiern Eure Kriege nicht“, der vom S-Bahnhof Friedrichstraße zu einer nahen Spreebrücke führte, seien am Sonntag verbotene Symbole aus der Versammlung heraus gezeigt worden, etwa die sogenannte Hirak-Faust, ein Symbol der seit Ende 2023 verbotenen Palästinenser-Organisation Samidoun. Angemeldet waren etwa 700 Demonstranten, laut Polizei nahmen etwa 300 teil.

Der Bundestag hatte im vergangenen Jahr den 15. Juni als Veteranentag festgelegt. Künftig soll der Tag jährlich am Wochenende vor oder nach diesem Datum gefeiert werden. Das größte Event dazu fand am Sonntag am Reichstag in Berlin statt. Tausende Gäste waren erwartet worden.

„Es braucht auch williges Kanonenfutter“: Demo gegen Rekrutierung

Die Gegendemonstranten formulierten zu dieser Veranstaltung unweit ihrer Demo: „Mithilfe eines familien- und volksfestartigen Charakters sollen uns Krieg und Militär schmackhaft gemacht werden. Denn: Waffen allein reichen nicht aus. Es braucht auch williges Kanonenfutter.“ Man stelle sich Rekrutierung und Kriegsmobilisierung entgegen und protestiere gegen Aufrüstung und Kriegsverherrlichung. Unter anderem die Linke Neukölln hatte den Aufruf unterstützt.