Die US-Regierung stellte offenbar Bedingungen für die Teilnahme von Präsident Donald Trump am kommenden Jahrestreffen des World Economic Forum (WEF) in Davos. Laut der Financial Times verlangten US-Vertreter, dass auffällig progressive Themen wie Vielfalt, Frauenförderung, Klimawandel und internationale Entwicklungsfinanzierung nicht prominent auf der Agenda erscheinen.
Mehrere Personen, die mit den Verhandlungen vertraut sind, erklärten dem Bericht zufolge, Trump habe seine Teilnahme im Januar schließlich zugesagt, nachdem die Organisatoren zugesichert hätten, solche sogenannten „woken“ Themen zurückzunehmen oder abzuschwächen. Die US-Seite habe darauf geachtet, „dass Trumps Auftritt bei dem elitären, progressiven Event noch bei seiner Maga-Basis gut ankomme“, sagte eine der Gesprächspersonen der Financial Times.
WEF in Davos: Kein Staat beeinflusst die Themenwahl
Das WEF erklärte hingegen, kein Staat beeinflusse die Themenwahl der Meeting-Agenda: „Wir wählen Themen auf Basis globaler Relevanz“, hieß es in dem Bericht. Hintergrund ist, dass Trump und seine Regierungspolitik bereits mehrfach gegenüber multilateralen Initiativen zu sozialen und klimapolitischen Themen kritisch aufgetreten sind. Unter seiner Präsidentschaft waren die USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen ausgestiegen und haben große Teile der Entwicklungshilfe gekürzt.
Die Ausgabe des Forums für Januar 2026 trägt das Motto „A Spirit of Dialogue“. Themen sein werden unter anderem Kooperation in einer umkämpften Welt, Wachstum, verantwortungsvolle Innovation und Wohlstand „innerhalb planetarer Grenzen“. Gleichzeitig steht das WEF selbst vor Herausforderungen: Whistleblower-Vorwürfe führten zu Untersuchungen gegen die Organisation. Gründer Klaus Schwab trat zurück. Im August benannte das Forum den BlackRock-Chef Larry Fink und Roche-Vizepräsident André Hoffmann als neue Co-Vorsitzende.


