Stadtautobahn

Verkehrschaos wegen A100-Brücke: Jetzt hilft der Bund mit Millionen-Finanzspritze

Seit Mitte März ist die einsturzgefährdete Ringbahnbrücke in Berlin gesperrt – ein Verkehrskonzept fehlte lange. Nun verspricht der Verkehrsminister den raschen Bau einer Ersatzbrücke.

Unter der aus Sicherheitsgründen gesperrten Autobahnbrücke ist seit vergangener Woche auch der S-Bahn-Verkehr auf unbestimmte Zeit unterbrochen.
Unter der aus Sicherheitsgründen gesperrten Autobahnbrücke ist seit vergangener Woche auch der S-Bahn-Verkehr auf unbestimmte Zeit unterbrochen.Sebastian Gollnow/dpa

Die Bundesregierung will für den zügigen Ersatzneubau der maroden Ringbahnbrücke der A100 in Berlin-Charlottenburg trotz der vorläufigen Haushaltsführung rund 150 Millionen Euro bereitstellen. „Damit haben wir die Finanzierung gesichert, um den Ersatzneubau schnellstmöglich errichten zu können“, sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (parteilos) der Funke-Mediengruppe. „Jetzt gilt es, dass alle Beteiligten an einem gemeinsamen Strang ziehen.“

Es soll demnach ein Lenkungskreis eingesetzt werden, der unter der Leitung des Verkehrsministeriums stehe. Mit dem Geld könnten die nötigen Ausschreibungen zügig auf den Weg gebracht werden, hieß es von der bundeseigenen Autobahn-Gesellschaft, die für die Brücke verantwortlich ist, auf Anfrage.

Mehrere Brücken in Berlin marode

Berlins Verkehrssenatorin Ute Bonde hatte am Abend zu einem Spitzengespräch mit den beteiligten Organisationen einberufen. „Erörtert wurden der aktuelle Zustand der Brücke, deren Abriss und Neubau sowie die konkreten Auswirkungen auf die Mobilität der Berlinerinnen und Berliner“, teilte sie im Anschluss mit. Dabei hätten die Autobahn GmbH sowie die Projektmanagementgesellschaft Deges hätten dabei zugesagt, „alle relevanten Informationen aktuell, direkt und reibungslos weiterzugeben“. Ob konkrete Entscheidungen über die nächsten Bauschritte mitgeteilt wurden, wurde zunächst nicht bekannt.

Der dreispurige Bau war Mitte März aufgrund eines sich ausbreitenden Risses im Tragwerk kurzfristig für den Autoverkehr gesperrt worden. Dies sorgte für ein massives Verkehrschaos in Berlin. Besonders die Verkehrssenatorin stand in der Kritik, da der Riss seit längerem bekannt war, Bonde jedoch bei der Sperrung von einer „Überraschung“ sprach.

Seit vergangener Woche ist auch der S-Bahnverkehr, der unter der Ringbahnbrücke hindurchführte, eingestellt. Wie lange die Sperrungen andauern, ist noch unklar. Die Autobahn-Gesellschaft prüft derzeit, ob das Bauwerk sofort abgerissen oder zunächst abgestützt wird, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Auch andere Brücken in Berlin gelten seit längerem als marode. Die Berliner Verkehrsverwaltung sucht einen „Statiker/in im Bereich Brücken-/ Ingenieurbau“ und schaltete eine Anzeige auf der Onlineplattform LinkedIn.