USA

Trump genehmigt verdeckte CIA-Einsätze in Venezuela

Das US-Militär führt seit Wochen Einsätze gegen mutmaßliche Drogenschmuggler in der Karibik durch. Trump plant offenbar eine Ausweitung der Operation.

US-Präsident Donald Trump beantwortet während einer Pressekonferenz Fragen von Reportern.
US-Präsident Donald Trump beantwortet während einer Pressekonferenz Fragen von Reportern.Jim LoScalzo - Pool via CNP/imago

US-Präsident Donald Trump hat die CIA ermächtigt, verdeckte Operationen in Venezuela durchzuführen. „Ich habe es aus zwei Gründen autorisiert“, sagte Trump am Mittwoch im Oval Office in Washington mit Blick auf eine angebliche Verstrickung der venezolanischen Regierung mit Drogenbanden sowie auf die angebliche Schleusung von Kriminellen aus Venezuela in die USA.

Die New York Times berichtete zuerst über die geheime Anweisung und berief sich dabei auf mit der Entscheidung vertraute US-Beamte. Trump erklärte weiterhin, er erwäge eine Ausweitung der US-Militäroperation in der Karibik. „Wir blicken jetzt ganz klar auf das Land, da wir die Lage auf See sehr gut unter Kontrolle haben“, sagte er. Konkrete Maßnahmen nannte Trump nicht. Das Weiße Haus lehnte es einem Reuters-Bericht zufolge ab, näher auf die Äußerungen des Präsidenten einzugehen.

Aussagen von Trump: Empörung in Venezuela

Trump wurde laut Reuters zudem von einem Reporter gefragt, warum er nicht die Küstenwache veranlasst habe, mutmaßliche Drogenschmuggelboote zu stoppen, wie es in den USA seit Jahrzehnten üblich sei. Trump bezeichnete solche Bemühungen als „politisch korrekt“ und sagte, sie hätten nicht funktioniert.

Der US-Präsident wollte sich nicht dazu äußern, ob das Ziel der CIA darin bestehe, den venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro zu stürzen. „Wäre es nicht lächerlich, wenn ich diese Frage beantworten würde?“, sagte er der BBC zufolge. Die USA werfen Maduro vor, in Drogengeschäfte verwickelt zu sein. Dieser weist die Vorwürfe zurück.

Maduro reagierte empört auf die Aussagen Trumps. „Nein zu Krieg in der Karibik. Nein zu Regimechange. Nein zu von der CIA inszenierten Putschen“, sagte er vor einem Regierungskomitee in Caracas. Das venezolanische Außenministerium warf Washington unterdessen Völkerrechtsbruch vor.

Die Spannungen zwischen Venezuela und den USA hatten sich in den vergangenen Wochen erheblich verschärft, nachdem Trump Kriegsschiffe in die Karibik entsandt hatte, die nach seinen Angaben den Drogenschmuggel bekämpfen sollen. Dabei griffen die US-Schiffe mehrfach kleine Boote an, die angeblich Drogen transportiert hatten.

Zuletzt hatte Trump am Dienstag mitgeteilt, dass erneut ein solches Boot nahe der Küste Venezuelas vom US-Militär attackiert worden sei. Dabei seien sechs Menschen getötet worden. Insgesamt wurden bei den bisherigen US-Militäreinsätzen gegen angebliche Drogenboote den US-Behörden zufolge mindestens 27 Menschen getötet.