Rafael Grossi, der Chef der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) hat erneut vor einer iranischen Atombombe gewarnt. Hintergrund sind die jüngsten Luftangriffe der USA und Israels auf iranische Nuklearanlagen. Während Ex-US-Präsident Donald Trump behauptete, die Anlagen seien „völlig zerstört“, widerspricht Grossi dieser Darstellung laut BBC: Die Schäden seien zwar schwer, aber „nicht vollständig“.
Iran verfüge weiterhin über das Know-how und die technische Infrastruktur, um die Urananreicherung wieder aufzunehmen. Grossi sagte der BBC am Samstag: „Ehrlich gesagt kann man nicht behaupten, dass alles verschwunden ist und dort nichts mehr vorhanden ist.“ Ein geleaktes Pentagon-Dokument käme zu einem ähnlichen Schluss: Die Angriffe hätten Irans Atomprogramm wohl nur um einige Monate verzögert.
Grossi fügte hinzu, dass der Iran weiterhin über die „industriellen und technologischen Kapazitäten“ verfüge. So „könnten sie wieder damit anfangen“. Grossi hoffe weiterhin, trotz der iranischen Weigerung, mit seiner Organisation zusammenzuarbeiten, doch noch mit Teheran verhandeln zu können. „Ich muss mich mit dem Iran zusammensetzen und die Sache prüfen“, sagte er der BBC, „denn letztendlich muss es für die ganze Angelegenheit nach den Militärschlägen eine dauerhafte Lösung geben, die nur diplomatisch sein kann.“


