Badekultur

Freizügig im Freibad: Deutschland auf Berliner Kurs?

Die Mehrheit der Deutschen sehnt sich laut einer aktuellen Umfrage nach den Gepflogenheiten der Hauptstadt – zumindest, wenn es ums Oben-ohne-Baden geht.

In Berliner Bädern ist das Oben-ohne-Baden auch für Frauen erlaubt. 
In Berliner Bädern ist das Oben-ohne-Baden auch für Frauen erlaubt. Kerstin Kokoska/imago

In Berlin dürfen Frauen nach einem langen Hin und Her die Hüllen fallen lassen und auch ohne Bikinioberteil baden. Laut einer repräsentativen Umfrage, die das Playboy Magazin in Auftrag gegeben hat, ist das Berliner Konzept deutschlandweit gefragt. Besonders ein Geschlecht ist dabei von der Idee angetan.

80 Prozent der befragten Männer und 57 Prozent der befragten Frauen sprachen sich für das Oben-ohne-Baden im Freibad aus, heißt es in den Ergebnissen des Meinungsforschungsinstituts Norstat. Dabei behaupten die Befragten zudem, nicht prüde zu sein. Bis auf zehn Prozent der Befragten gaben alle an, einigermaßen bis sehr offen in Bezug auf den Anblick freizügiger Kleidung und nackter Haut, zu sein. Etwa ein Drittel der Männer und zehn Prozent der Frauen würden sich nach eigenen Angaben als „sehr tolerant“ bezeichnen.

Keine Regeln bei der Kleiderwahl, aber Zensur im Internet?

Regeln vorschreiben lassen, will sich offenbar kein Geschlecht. Kleiderordnungen werden eher abgelehnt. 61 Prozent der Männer und 52 Prozent der Frauen empfinden feste Regeln als störend. In weiteren Medienberichten heißt es, dass damit auch Kleiderordnungen an Schulen wie etwa Jogginghosen-Verbote gemeint sind. 

Allerdings gibt es auch Unterschiede bei den Angaben der Geschlechter. Demnach fühlen sich Frauen bei der Freizügigkeit in der Öffentlichkeit vermehrt gestört als Männer. Wieder scheiden sich die Geister beim Thema Zensur. 59 Prozent der Frauen finden es gut, wenn die weiblichen Brustwarzen in den sozialen Netzwerken wie Instagram zensiert werden. Der Großteil der Männer, 59 Prozent, lehnt dies ab.