Die Aufregung war groß, als es hieß, dass Ulf Poschardt und der Verlag zu Klampen einen Vertrag aufgelöst haben, der die Veröffentlichung von Poschardst Streitschrift „Shitbürgertum“ vorgesehen hatte. Der Verlag zu Klampen, der in der Nähe von Hannover seinen Sitz hat, bestätigte das Aus: „Aufgrund der unterschiedlichen Vorstellungen von Herausgeberin und Autor wurde der Vertrag eine Woche vor Weihnachten im beiderseitigen Einvernehmen aufgelöst.“ Weiter hieß es: „Wir bedauern sehr, dass Ulf Poschardts ‚Shitbürgertum‘ nun doch nicht im Rahmen unseres Programms erscheinen wird.“
Von dem Journalisten, der schon mehrere Bücher (u.a. „Mündig“) veröffentlicht hat, hieß es weiter, es habe „erste Irritationen“ gegeben, als die Herausgeberin „Philosemitismus in einer Passage über Paul Celan und die Gruppe 47 problematisierte“. Den Begriff Philosemitismus verwendet man laut Duden unter anderem auch abwertend im Sinne einer unkritischen Haltung, die die Politik des Staates Israel ohne Vorbehalte unterstütze. Ebenso beschreibt er laut Duden eine geistige Bewegung, die gegenüber Juden und ihrer Religion sehr tolerant sei.
Das Buchprojekt von Poschardt, der seit vielen Jahren in Topposition für die Welt-Gruppe bei Axel Springer tätig ist, scheiterte noch vor dem Erscheinen eines Gastbeitrags von Tech-Milliardär und Trump-Vertrautem Elon Musk in der „Welt am Sonntag“. Musks Text – eine Wahlempfehlung für die AfD – löste innerhalb der Redaktion und außerhalb eine heftige Kontroverse darüber aus, ob man den Text hätte drucken sollen oder nicht. Die Berliner Zeitung hat ausführlich berichtet.
Nun hat Poschardt auf X angekündigt, dass der Text jetzt im Selbstverlag erscheinen soll. Auf Amazon kann man die Streitschrift bereits bestellen. Der Herausgeber des Buches wird als „ulfposhbooks“ genannt. Der Preis: 18 Euro.


