Ukrainekrieg

Vizechef der russischen Marine bei ukrainischem Angriff getötet

Nach russischen Angaben wurde Michail Gudkow bei einem ukrainischen Raketenangriff getötet. Zuerst hatten russische Militärblogger über den Tod des hochrangigen Offiziers berichtet.

Screenshot aus einem Video, das ein mit dem ukrainischen Militär verbundener Telegram-Kanal im November 2024 veröffentlichte. Es soll eine ATACMS-Rakete zeigen, die von einem ungenannten Ort in der Ukraine abgefeuert wird.
Screenshot aus einem Video, das ein mit dem ukrainischen Militär verbundener Telegram-Kanal im November 2024 veröffentlichte. Es soll eine ATACMS-Rakete zeigen, die von einem ungenannten Ort in der Ukraine abgefeuert wird.Lachen Pyshe Telegram/AP

Der für die Marineinfanterie zuständige Vizechef der russischen Flotte, Generalmajor Michail Gudkow, ist im Grenzgebiet Kursk durch einen ukrainischen Raketenangriff ums Leben gekommen. Das geht aus einem Bericht der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass hervor. Gudkow sei bei der Erfüllung seiner Pflicht gefallen, teilte der Gouverneur der am Pazifik gelegenen Region Primorje, Oleg Koschemjako, mit.

Zuerst hatten russische Militärblogger über den Tod des hochrangigen Offiziers berichtet. Demnach ist ein Kommandopunkt im Landkreis Korenowo nahe der Grenze zur Ukraine unter Beschuss geraten. Mehr als zehn Soldaten seien ums Leben gekommen, viele davon hochrangige Offiziere, berichtete etwa der Militärblog Severnnyj.

Gudkow war erst im März von Kremlchef Wladimir Putin zum stellvertretenden Oberbefehlshaber der Marine ernannt worden. Sein Aufgabengebiet war die Koordinierung von Marineinfanterie und der Raketen- und Artillerieeinheiten von Küstenbatterien. Was Gudkow erreicht habe, müsse auf andere erfolgreiche Kommandeure ausgeweitet werden, lobte Putin bei der Ernennung die Kriegserfahrung des Generalmajors.

Zuvor hatte Gudkow nämlich die 155. Marineinfanterie-Brigade geleitet. „Auch als er Vizekommandeur der Flotte wurde, hat er nicht aufgehört, persönlich zu den Positionen unserer Marineinfanteristen zu fahren“, schrieb Gouverneur Koschemjako in seinem Nachruf.

Ukraine bei Kursk-Offensive zum Rückzug gezwungen

Die an die Ukraine grenzende russische Region Kursk war vom Sommer 2024 bis zum Frühjahr 2025 teilweise von ukrainischen Truppen besetzt, nachdem die ukrainische Armee im August 2024 dort eine Offensive gestartet hatte. Tausende nordkoreanische Soldaten kämpften an der Seite der russischen Truppen in Kursk gegen die ukrainischen Einheiten, die schließlich zum Rückzug gezwungen wurden. Im Grenzgebiet dauern die Gefechte an.

In der ukrainischen Region Charkiw eroberte die russische Armee nach eigenen Angaben den Grenzort Milowe. Der Ort sei „befreit“ worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Donnerstag mit. Die russischen Streitkräfte hatten ihren Vormarsch in der Ukraine im Juni den dritten Monat in Folge beschleunigt, wie eine Analyse der Nachrichtenagentur AFP von Daten des in den USA ansässigen Instituts für Kriegsstudien (ISW) ergab. Im Juni erzielten sie die größten Gebietsgewinne seit November. (mit AFP)