Ukrainekrieg

Trump-Gesandter nach Treffen mit Putin: Ukraine-Abkommen mit Russland betrifft fünf Regionen

Trumps Gesandter glaubt offenbar an Putins Bereitschaft, den Ukrainekrieg zu beenden. Sein Außenminister hingegen ist Berichten zufolge skeptischer.

Der russische Präsident Wladimir Putin (r) und der Sondergesandte von US-Präsident Trump, Steve Witkoff, geben sich die Hand.
Der russische Präsident Wladimir Putin (r) und der Sondergesandte von US-Präsident Trump, Steve Witkoff, geben sich die Hand.Pool Sputnik Kremlin/AP

Donald Trumps Sondergesandter für den Nahen Osten, Steven Witkoff, hat in einem Interview mit Fox News über sein jüngstes Treffen mit Wladimir Putin in der Heimatstadt des russischen Präsidenten, St. Petersburg, gesprochen. Auf die Frage, ob eine Einigung zur Beendigung des Ukrainekrieges zu erwarten sei oder ob Putin eventuell versuche, Zeit zu gewinnen, zeigte sich Witkoff zuversichtlich, dass sich eine Einigung „abzeichnet“. Das Treffen bezeichnete er als „überzeugend“.

Gegen Ende der knapp fünfstündigen Gespräche erörterten die beiden Seiten nach Witkoffs Angaben die „Forderungen Putins, um ihn dazu zu bringen, einem dauerhaften Frieden zuzustimmen, der über einen Waffenstillstand hinausgeht“. Bei dem Friedensabkommen gehe es um „die sogenannten fünf Gebiete“, erklärte Witkoff weiter und fügte hinzu, dass es noch viele weitere Elemente gebe, die „Sicherheitsprotokolle“ und den Artikel 5 des Nordatlantikvertrags der Nato beträfen. Trumps Sondergesandter hat nicht angegeben, von welchen fünf Gebieten er sprach. Vermutlich bezog er sich auf die fünf Regionen der Ukraine, die Russland für sich beansprucht, nämlich die Krim sowie Teile der vier ukrainischen Oblaste Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja.

Witkoff war vergangene Woche im Ringen um eine Waffenruhe für die Ukraine – und vor dem Hintergrund einer Annäherung zwischen Washington und Moskau – zum dritten Mal nach Russland gereist. Bislang lehnt Putin eine Waffenruhe ohne Vorbedingungen strikt ab.

Bericht: Trumps Außenminister befürwortet härteren Kurs gegen Russland

Witkoff hatte in der Vergangenheit mit sehr positiven Äußerungen über Putin für Stirnrunzeln gesorgt. Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge stellt sich zwar Trump auf seine Seite und vertritt die Ansicht, dass Putin den Krieg beenden will. Einige seiner engsten Berater, darunter Außenminister Marco Rubio und der Ukraine-Beauftragte Keith Kellogg, bezweifeln jedoch, dass der Kremlchef ein echtes Interesse am Frieden hat. Nach Angaben von US-Regierungsvertretern raten sie ihm, einen härteren Kurs gegenüber Russland einzuschlagen, wenn es um Forderungen nach ukrainischen Gebietszugeständnissen geht.

Der russische Angriff auf Sumy am vergangenen Sonntag, bei dem 34 ukrainische Zivilisten getötet wurden, war laut der US-Tageszeitung ein Wendepunkt. Während der Diskussionen, ob Washington mehr Sanktionen gegen Moskau verhängen sollte, um es zu Verhandlungen zu zwingen, sollen Rubio und Kellogg Trump geraten haben, Putins Absichten gegenüber vorsichtiger zu sein.

Trump und seine Regierung hatten auf den tödlichsten russischen Angriff seit Beginn des Jahres mit Beileidsbekundungen reagiert, ohne jedoch den Angriff scharf zu verurteilen oder zu versprechen, den Druck auf Moskau zu erhöhen. „Mir wurde gesagt, dass sie einen Fehler gemacht haben“, sagte Trump an Bord der Air Force One am Sonntag. „Aber ich denke, es ist eine schreckliche Sache“, fügte er hinzu. Weder Trump noch das Weiße Haus erwähnten in ihrer Kritik Russland namentlich. Rubio hatte allerdings zuvor den „Opfern des heutigen schrecklichen russischen Raketenangriffs auf Sumy“ sein Beileid ausgesprochen. Auch Kellogg sagte, der Angriff überschreite „jede Grenze des Anstands“ und zeige, wie wichtig die Friedensbemühungen Trumps seien.