Schweden

Ukraine will bis zu 150 Gripen-Jagdbomber von Schweden kaufen

Die Ukraine plant den Kauf von bis zu 150 Gripen-Kampfflugzeugen. Selenskyj und der schwedische Regierungschef Kristersson unterzeichneten ein entsprechendes Grundsatzabkommen.

Der schwedische Regierungschef Ulf Kristersson (r.) and der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj
Der schwedische Regierungschef Ulf Kristersson (r.) and der ukrainische Präsident Wolodymyr SelenskyjJonathan Nackstrand/AFP

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Besuch in Schweden ein Grundsatzabkommen zur militärischen Zusammenarbeit geschlossen, wonach sein Land bis zu 150 schwedische Gripen-Jagdbomber kaufen könnte.

Das dafür unterzeichnete Dokument schaffe die Voraussetzungen für einen möglichen „sehr großen Rüstungsdeal“, sagte der schwedische Regierungschef Ulf Kristersson am Mittwoch. Es gehe um „wahrscheinlich zwischen 100 und 150 Kampfflugzeuge des Modells Gripen E, deren Produktion derzeit beginnt“. Das Rüstungsabkommen könnte eine Laufzeit von zehn bis 15 Jahren haben, sagte Kristersson bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Selenskyj.

Selenskyj: Lieferung erster Jets „innerhalb von drei Jahren“ geplant

„Wir haben mit der Beschaffung von Gripen-Flugzeugen für die Ukraine begonnen und erwarten, dass der künftige Vertrag es uns ermöglicht, nicht weniger als 100 solcher Jets zu erwerben“, sagte Selenskyj während der Pressekonferenz über einen Übersetzer. Die Ukraine „rechne bereits 2026 mit den ersten Auslieferungen von Gripen-Flugzeugen“, schrieb er nach dem Treffen in einem Beitrag auf X.

Ukrainische Piloten waren einem Reuters-Bericht zufolge in Schweden, um den Gripen zu testen und einen eventuellen Export des Jets zu erleichtern. Im Vergleich zu Flugzeugen wie der US-amerikanischen F-35 handele es sich um eine relativ kostengünstige Option, hieß es.

Kristersson sagte laut Reuters, die Finanzierung der Beschaffung könnte über in westlichen Ländern eingefrorene russische Vermögenswerte und über Beiträge verbündeter Staaten aus einer „Koalition der Willigen“ erfolgen. Vor der Unterzeichnung eines endgültigen Abkommens sei jedoch noch „erhebliche Arbeit“ zu leisten.

Die Ukraine braucht nach eigenen Angaben dringend Kampfflieger aus dem Westen, um den russischen Angriffen standzuhalten. Schweden hatte bereits im vergangenen Jahr Gripen-Jets an Kiew liefern wollen. Diese Pläne gerieten aber ins Stoppen, weil die westlichen Alliierten F16-Kampfjets aus den USA für wichtiger hielten.

Am Donnerstag treffen sich die Staats- und Regierungschefs der EU in Brüssel, um über die weitere Unterstützung der Ukraine und die eigene Verteidigungsfähigkeit zu diskutieren. An den Gesprächen soll auch Selenskyj teilnehmen.