Geopolitik

Energiekrise: Gazprom liefert wieder mehr Gas

Energie-Experte Michael Harms: Anzeichen, dass Nord Stream 1 wieder zu 100 Prozent befüllt wird.

Am Dienstag wurden 41,3 Millionen Kubikmeter Gas nach Europa geliefert.
Am Dienstag wurden 41,3 Millionen Kubikmeter Gas nach Europa geliefert.dpa

Gazprom liefert nach eigenen Angaben wieder mehr Gas über die Ukraine nach Europa. Die über den Eingangspunkt Sudsha gelieferte Menge betrug am Dienstag demnach 41,3 Millionen Kubikmeter. Am Montag waren es 39,4 Millionen. Das teilte der russische Staatskonzern am Vormittag mit. Ein Antrag, auch über den Eingangspunkt Sochranowka Gas nach Europa zu pumpen, sei von der Ukraine zuvor abgelehnt worden. Eine Stellungnahme von ukrainischer Seite gab es zunächst nicht.

Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft geht unterdessen davon aus, dass Russland die Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 nach der Wartung wie angekündigt wieder aufnimmt. „Meine Prognose wäre, auch beruhend auf den Signalen, die wir aus Moskau bekommen, dass nach dieser Wartung das Gas wieder fließen wird, vielleicht sogar zu 100 Prozent Nord Stream 1 wieder befüllt wird“, sagte Geschäftsführer Michael Harms dem rrb am Dienstag.

Russland und Gazprom seien auf die Einnahmen aus dem Gasverkauf angewiesen. Anders als beim Öl könne man „das Pipeline-Gas nicht einfach umleiten“. Harms sagte weiter: „Gas ist ein langfristiges Geschäft, und wir werden noch eine Weile Gas brauchen. Und das Vertrauen jetzt komplett zu zerstören, wäre ein sehr schlechter Schritt von der russischen Seite aus gesehen.“