Ukraine

Letzter noch arbeitender Reaktor im AKW Saporischschja abgeschaltet

Grund sei ein durch Angriffe ausgelöstes Feuer, das eine Stromleitung beschädigt habe, hieß es vom Betreiber.

Das AKW Saporischschja
Das AKW SaporischschjaAP/dpa/Russian Defense Ministry Press Service

Im von russischen Truppen besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja ist der letzte noch arbeitende Reaktor am Montag vom Netz genommen worden. Dies teilte der staatliche ukrainische Betreiber Energoatom im Messengerdienst Telegram mit. Grund sei ein durch Angriffe ausgelöstes Feuer, das eine Stromleitung zwischen dem Kraftwerk und dem ukrainischen Stromnetz beschädigt habe.

Erst am Samstag war nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) die letzte verbliebene Hauptstromleitung zwischen dem Kraftwerk und dem ukrainischen Stromnetz gekappt worden – ebenfalls nach Bombardements in der Zone. Die Verbindung zum Stromnetz wurde demnach über eine Reserveleitung aufrechterhalten.

Ursprünglich vier Hauptleitungen vom AKW zum ukrainischen Stromnetz

Laut IAEA verfügte das AKW ursprünglich über vier Hauptleitungen zum ukrainischen Stromnetz. Drei davon seien schon „früher während des Konflikts“ abgeschnitten worden.

Zuletzt produzierte laut IAEA nur noch einer von sechs Reaktoren des AKW Strom „sowohl für die Kühlung als auch für andere wesentliche Sicherheitsfunktionen der Anlage und über das Stromnetz für Haushalte, Fabriken und andere“.

Saporischschja ist das größte Atomkraftwerk Europas. Die Kämpfe rund um das AKW schüren die Angst vor einer Nuklearkatastrophe wie 1986 in Tschernobyl.