Inmitten der Diskussion um ein mögliches Ende der US-Vermittlung im Ukrainekrieg erwägt die Regierung von Donald Trump, die Krim im Rahmen eines Friedensabkommens als russisches Staatsgebiet anzuerkennen. Dies berichtet Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Russland hatte die ukrainische Schwarzmeer-Halbinsel 2014 besetzt und danach infolge eines Referendums völkerrechtswidrig annektiert.
Die Quellen der Nachrichtenagentur sagten, eine endgültige Entscheidung sei noch nicht getroffen worden. Das Weiße Haus und das Außenministerium haben sich bisher noch nicht dazu geäußert. In der vergangenen Woche hatte jedoch auch Trumps Sondergesandter Steve Witkoff nach einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin angedeutet, dass die Krim und andere ukrainische Regionen der „Schlüssel“ zum Frieden seien.
Trump-Sondergesandter spricht über „fünf Regionen“ – Ukraine reagiert empört
Bei dem Friedensabkommen gehe es um „die sogenannten fünf Gebiete“, erklärte Witkoff in einem Interview und fügte hinzu, dass es noch viele weitere Elemente gebe, die „Sicherheitsprotokolle“ und den Artikel 5 des Nordatlantikvertrags der Nato beträfen. Trumps Sondergesandter hat nicht angegeben, von welchen fünf Gebieten er sprach. Vermutlich bezog er sich auf die fünf Regionen der Ukraine, die Russland für sich beansprucht, nämlich die Krim sowie Teile der vier ukrainischen Oblaste Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja.

Die Äußerungen Witkoffs hatten in Kiew für Empörung gesorgt. „Alle Territorien gehören zum Einheitsstaat Ukraine“, betonte Präsident Wolodymyr Selenskyj bei einer Pressekonferenz mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte in der Hafenstadt Odessa. Nur das ukrainische Volk entscheide über sein Staatsgebiet. „Und Sie wissen, dass dies für uns eine rote Linie ist – alle vorübergehend besetzten Gebiete nicht als ukrainisch, sondern als russisch anzuerkennen“, sagte der ukrainische Staatschef. Daher diskutieren diese Personen über Angelegenheiten, die über ihr Mandat hinausgehen, fügte Selenskyj hinzu, ohne Witkoff namentlich zu nennen.


