Bei einem russischen Angriff nahe der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat es nach örtlichen Angaben drei Tote gegeben. Das erklärten die Rettungsdienste am Freitag in Onlinenetzwerken. Mindestens zwei weitere Menschen wurden bei einem Feuer in einem Wohngebäude verletzt, wie der amtierende Leiter der Kiewer Militärverwaltung, Mykola Kalaschnyk, am Freitag im Onlinedienst Telegram mitteilte. Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, ihre Luftabwehr habe 25 russische Angriffsdrohnen über sieben Regionen abgefangen, darunter Kiew und Lwiw.
Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte sich am Morgen zu den Angriffen auf Kiew. Auf der Onlineplattform X postete er Videos, die die Zerstörung in Kiew zeigen sollen. Shahed-Drohnen aus iranischer Herstellung seien bei dem Angriff erneut zum Einsatz gekommen, erklärte Selenskyj. Weiter schrieb er: „Russland wäre gar nicht in der Lage, diesen Krieg zu führen, wenn seine Komplizen wirklich daran gehindert würden, diesen Terror und die Offensiven an vorderster Front zu unterstützen.“
All night long, rescue operations continued in the Kyiv region following a Shahed drone attack. Residential buildings were damaged in Brovary and Hlevakha. Tragically, three people lost their lives. My condolences to their families and loved ones.
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) January 24, 2025
There are also wounded who are… pic.twitter.com/4cluCF9B2B
Offenbar auch Moskau unter Beschuss
Die russischen Behörden erklärten indes, einen ukrainischen Drohnenangriff auf Moskau abgewehrt zu haben. 127 ukrainische Kampfdrohnen seien in mehreren Regionen abgewehrt worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Die Zahl war nicht überprüfbar, deutet aber auf einen massiven Angriff hin. Videos auf russischen Telegramkanälen sollen Brände in einer Ölraffinerie und in einem benachbarten Heizkraftwerk 200 Kilometer südöstlich von Moskau zeigen.
Seit dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump in den USA versuchen Kiew und Moskau ihre Position für mögliche Verhandlungen im Ukrainekrieg zu stärken. Trump hatte angekündigt, den Konflikt unmittelbar nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus zu beenden. In der Ukraine war zunächst befürchtet worden, dass das Land unter Zurückhaltung von Hilfen zu Zugeständnissen an Russland gezwungen werden könnte.
In dieser Woche hatte Trump allerdings auch den Druck auf den Kreml erhöht und mit verschärften Sanktionen und Zöllen gedroht, sollte es nicht bald zu einem Ende des nun fast drei Jahre andauernden Krieges kommen. (mit dpa)


