Ukrainekrieg

Rumänien muss nach mutmaßlichem Drohnenangriff mehrere Dörfer evakuieren

Rumänien räumte die Grenzdörfer Plauru und Ceatalchioi. In der Nähe war auf ukrainischem Gebiet ein türkischer Tanker nach einem möglichen Drohnenangriff in Brand geraten.

Ein Hubschrauber der US-Armee landet in Rumänien. Die US-Truppen haben zuletzt in dem Land ihre Präsenz erhöht.
Ein Hubschrauber der US-Armee landet in Rumänien. Die US-Truppen haben zuletzt in dem Land ihre Präsenz erhöht.dpa

Die rumänischen Behörden haben die Ortschaften Plauru und Ceatalchioi im Kreis Tulcea am Montag vorsorglich evakuiert. Hintergrund ist ein Brand auf einem türkischen Flüssiggastanker im ukrainischen Hafen Izmail, nur wenige hundert Meter von der rumänischen Seite der Donau entfernt. Das Schiff, das mehrere Tausend Tonnen LPG geladen haben soll, war nach Angaben ukrainischer Stellen in der Nacht von einer russischen Drohne getroffen worden. Rumänische Behörden bestätigen diese Darstellung bislang nicht.

Explosionsgefahr: Notfallwarnung an die Bevölkerung

Die Menschen wurden nach offiziellen Angaben aus Plauru und Ceatalchioi in Sicherheit gebracht. Die Einsatzkräfte betonten, die Maßnahme sei rein präventiv. Der Brand stelle wegen der hohen Explosionsgefahr ein erhebliches Risiko für die Bevölkerung dar, auch wenn nach jetzigem Stand kein rumänisches Gebiet direkt betroffen sei. Die Behörden haben eine offizielle Notfallwarnung an alle Handys in der Region verschickt, mit Anweisungen, den Bereich zu meiden beziehungsweise sich in Sicherheit zu bringen.

Straßen und Wasserwege rund um Plauru auf der rumänischen Seite der Donau seien vorerst gesperrt, fügten die Behörden hinzu. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Bukarest wurde „kein unbefugtes Eindringen in den nationalen Luftraum“ Rumäniens festgestellt.

Izmail liegt auf ukrainischem Territorium im Donaudelta - die geografische Nähe führt seit Beginn des russischen Angriffskrieges immer wieder zu Sicherheitsrisiken auf rumänischer Seite. Rumänien hatte in der Vergangenheit mehrfach Trümmer von Flugkörpern gefunden, die aus Kampfhandlungen im benachbarten Odesa-Gebiet stammten. Die Behörden beobachten die Lage weiter und riefen die Bevölkerung der Region dazu auf, Anweisungen der Einsatzkräfte strikt zu befolgen.

In den vergangenen Wochen hatten neben Rumänien auch die Nato-Partner Polen und Estland das Eindringen von Drohnen oder Militärflugzeugen in ihren Luftraum gemeldet. Die EU sprach von einer russischen „Eskalation“. Auch an Flughäfen und Militäreinrichtungen in Deutschland und anderen EU-Ländern kommt es immer wieder zu Drohnenvorfällen.