Ukrainekrieg

Nach Feuerpause erneut Luftalarm und Explosionen in der Ukraine

Die von Russland angeordnete Oster-Waffenruhe war von kurzer Dauer. Bereits in der Nacht warnte die ukrainische Luftwaffe wieder vor Beschuss mit Drohnen und Raketen.

18.04.2025, Ukraine, Charkiw: Eine Frau blickt aus dem Fenster ihrer nach einem russischen Angriff beschädigten Wohnung.
18.04.2025, Ukraine, Charkiw: Eine Frau blickt aus dem Fenster ihrer nach einem russischen Angriff beschädigten Wohnung.Andrii Marienko/dpa

Kurz nach dem Ende der von Russland angeordneten Oster-Waffenruhe im Ukrainekrieg hat es in der Nacht in mehreren ukrainischen Städten erneut Luftalarm gegeben. Die ukrainische Luftwaffe warnte unter anderem im grenznahen Gebiet Sumy sowie in Charkiw, Saporischschja, Donezk und Dnipro vor einer Gefahr durch Luftangriffe. An mehreren Orten gab es Berichte über Explosionen. Zu Schäden oder Opfern war zunächst nichts bekannt.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Samstag eine 30-stündige Waffenruhe verkündet, die um Mitternacht Moskauer Zeit (23 Uhr MESZ) am Sonntag endete. Das russische Verteidigungsministerium hat sich bisher nicht zu den Berichten über neue Angriffe auf die Ukraine geäußert.

Einer Forderung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, die Feuerpause nach Ostern um 30 Tage zu verlängern, kam Moskau nicht nach. Auch auf einen weiteren Vorschlag Selenskyjs, für 30 Tage zumindest von Angriffen mit Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen auf zivile Objekte abzusehen, reagierte der Kreml nicht.

Selenskyj: Russland verletzt Oster-Waffenruhe fast 3000-mal

Nach Ablauf der von Moskau angeordneten Oster-Waffenruhe hatte Selenskyj den russischen Streitkräften im Tagesverlauf 2935 Verletzungen der Feuerpause vorgeworfen. Die meisten Angriffe der russischen Streitkräfte hätten sich gegen Pokrowsk im Gebiet Donezk gerichtet, berichtete Selenskyj auf der Plattform X.

Die Waffenruhe habe demnach auch nicht für das grenznahe russische Gebiet Kursk gegolten. Insgesamt habe es an der gesamten Frontlinie 96 russische Angriffe gegeben. In 1882 Fällen sei Beschuss auf ukrainische Stellungen gemeldet worden. Zudem habe es mehr als 950 Einsätze mit Drohnen gegeben, teilte Selenskyj unter Berufung auf den ukrainischen Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj mit.

Trump hofft auf Abkommen zwischen Ukraine und Russland „in dieser Woche“

Derweil hofft US-Präsident Donald Trump nach eigenen Angaben auf ein Abkommen zur Beendigung der Kämpfe in der Ukraine in den kommenden Tagen. „Hoffentlich werden Russland und die Ukraine diese Woche ein Abkommen schließen“, schrieb Trump am Sonntag in seinem Onlinedienst Truth Social, ohne weitere Angaben zu möglichen Fortschritten in den Verhandlungen über eine Beendigung des Ukrainekriegs zu machen. Beide Ländern könnten anschließend „große Geschäfte mit den Vereinigten Staaten von Amerika machen“.

Unklar blieb, worauf sich Trumps neuer Optimismus gründet. Der amerikanische Präsident verlangt von beiden Seiten Kompromissbereitschaft – was besonders bei den westlichen Verbündeten zu der Sorge führt, dass die Ukraine schmerzhafte Zugeständnisse machen muss. Putin ist bislang nicht von seinen Maximalforderungen abgerückt. Sowohl Trump als auch US-Außenminister Marco Rubio hatten vor wenigen Tagen deutlich gemacht, dass die USA schnelle Fortschritte erwarten – und ihre Bemühungen um einen Frieden einstellen könnten, wenn sie zu dem Schluss kommen, dass ein Ende des Krieges nicht machbar erscheint.