Ukraine-Krieg

Ukrainischer Militärgeheimdienst-Chef warnt vor Masseneinsatz von Abrams-Panzern aus den USA

Wenige Tage bevor die Ukraine die ersten Abrams-Panzer aus den USA erhält, hat Kyrylo Budanow in einem neuen Interview eine Warnung ausgesprochen.

Ein Panzer des Typs M1 Abrams der U.S. Army (Archivbild)
Ein Panzer des Typs M1 Abrams der U.S. Army (Archivbild)Nicolas Armer/dpa

Die von den USA gelieferten Abrams-Panzer sollten nur bei bestimmten Operationen eingesetzt werden, da sie sonst schnell von den russischen Streitkräften zerstört würden, warnt Kyrylo Budanow, Leiter des ukrainischen Militärgeheimdienstes, in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit War Zone. Kiew „freut sich“ auf die 31 Abrams-M1-Kampfpanzer, die Washington im Januar zu liefern versprochen hat, so Budanow. „Wir haben sie bisher nicht gesehen.“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wurde am Donnerstag von US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus empfangen. Die ersten Abrams-Panzer würden nächste Woche in der Ukraine eintreffen, versicherte Biden. Medienberichten zufolge soll der US-Präsident dem ukrainischen Staatschef auch Raketen vom Typ ATACMS in Aussicht gestellt haben

Budanow über mögliche ATACMS-Lieferung: 100 Raketen werden die Situation nicht ändern

Budanow warnte jedoch, dass die amerikanischen Panzer, wenn sie „an der Frontlinie und nur in einem Kampf mit kombinierten Waffen eingesetzt werden, nicht sehr lange auf dem Schlachtfeld überleben werden“. Der breite Einsatz von Artillerie und Minen sowohl bei den russischen als auch bei den ukrainischen Streitkräften habe „die Möglichkeit, gepanzerte Ausrüstung in praktisch allen Hauptrichtungen einzusetzen, auf ein Minimum reduziert“, erklärte er. „Wenn wir also eine Panzergruppe eines Bataillons irgendwo auf dem Schlachtfeld einsetzen, wird sie getroffen, solange sie in die Reichweite der Artillerie gerät.“

In Bezug auf die mögliche Lieferung von ATACMS-Raketen betonte Budanow, dass es wichtig sei, eine offizielle Ankündigung abzuwarten. „Es gibt immer noch verschiedene Möglichkeiten, wie sich diese Situation entwickeln kann, also lassen Sie uns abwarten, aber ich kann bedingt sagen, dass, wenn es 100 Raketen sind, dies die Situation nicht ändern wird.“