Das russische Verteidigungsministerium hat am Sonntag ukrainische Drohnenangriffe auf mehrere Luftwaffenstützpunkte bestätigt. Demnach habe die Ukraine in den Regionen Murmansk, Irkutsk, Iwanowo, Rjasan und Amur versucht, mit Drohnen militärische Ziele anzugreifen. Die Angriffe seien „abgewehrt“ worden, hieß es. Dennoch gerieten nach Angaben des russischen Ministeriums mehrere Flugzeuge in Brand – das Feuer sei inzwischen gelöscht. Zudem hat Moskau die Festnahme mehrerer Verdächtiger nach den ukrainischen Angriffen bekanntgegeben.
Zuvor hatten Kreise des ukrainischen Geheimdienstes SBU die Verantwortung für „großangelegte Angriffe“ auf vier russische Militärstützpunkte tief im Landesinneren übernommen. Ziel des Einsatzes sei „die Zerstörung feindlicher Kampfbomber“, hieß es. Mehr als 40 Flugzeuge seien getroffen worden. Am selben Tag meldeten russische Behörden zudem den Einsturz zweier Brücken in den an die Ukraine grenzenden Regionen Kursk und Brjansk und stuften die Vorfälle als „Terroranschläge“ ein.
Der Moment, in dem eine ukrainische FPV-Drohne auf einem strategischen Bomber der russischen Luft- und Raumfahrtstreitkräfte Tu-95 auf dem Luftwaffenstützpunkt Belaja in der Region Irkutsk landet. pic.twitter.com/AP972Hd1Ze
— Der Volker (@VolkerSLC) June 1, 2025
Bericht: Operation persönlich von Selenskyj begleitet
Nach Informationen der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform handelt es sich bei den Angriffen auf russische Militärflugplätze um das Ergebnis der streng geheimen Operation „Pawutyna“ („Spinnennetz“), die vom ukrainischen Geheimdienst SBU über anderthalb Jahre vorbereitet worden sein soll.
Die Operation wurde demnach über eineinhalb Jahre vorbereitet und von Präsident Wolodymyr Selenskyj sowie SBU-Chef Maljuk persönlich begleitet. Beide seien eng in Planung und Durchführung eingebunden gewesen, heißt es aus Geheimdienstkreisen. Laut den Quellen war die Operation logistisch äußerst komplex: Zunächst seien FPV-Drohnen heimlich nach Russland gebracht worden, später folgten mobile Holzhäuschen, unter deren Dächern die Drohnen versteckt worden waren. Diese seien auf Lkw verladen und zu geeigneten Orten transportiert worden. Im entscheidenden Moment wurden die Dächer fernbedient geöffnet – die Drohnen starteten und griffen gezielt russische Langstreckenbomber an.

