Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat während seines Besuchs in der Ukraine das dortige Gesundheitssystem kritisiert. Er sei außerdem in einem ukrainischen Krankenhaus in einem Fahrstuhl stecken geblieben.
Lauterbach postete auf Twitter ein Foto und schreibt dazu: „Die Kliniken waren in einem bescheidenen Zustand. Hier stecke ich mit Gesundheitsminister Victor Lyaschko im Aufzug fest, der ruckartig 1 Meter absackte. Rausklettern wollte zunächst niemand…“
Noch ein letzter Tweet zur Ukraine Reise. Die Kliniken waren in einem bescheidenen Zustand. Hier stecke ich mit Gesundheitsminister Victor Lyaschko im Aufzug fest, der ruckartig 1 Meter absackte. Rausklettern wollte zunächst niemand… pic.twitter.com/gke87rKYen
— Prof. Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) June 10, 2022
Lauterbach hat bei einem Besuch in der Ukraine medizinische Unterstützung zugesagt. Deutschland werde unter anderem Prothesen liefern und bei der Versorgung von Menschen mit schweren Brandwunden helfen, kündigte Lauterbach am Freitag in Lwiw an. Mit Blick auf die Diskussion um eine noch ausstehende Kiew-Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) betonte der Minister, dass er im Namen der gesamten Bundesregierung vor Ort sei.
Lauterbach zeigte sich „bestürzt“ über die vielen Verletzten in der Ukraine. Diese seien Opfer des „barbarischen Angriffskriegs“ von Kreml-Chef Wladimir Putin. Viele Kinder hätten Gliedmaßen verloren, viele Menschen hätten schwere Brandwunden erlitten. „Wir werden hier vonseiten der Bundesregierung Hilfe leisten“, versprach der Minister, der in Lwiw unter anderem eine Reha-Klinik besuchte.
Karl Lauterbach bei Ukraine-Besuch: Ich vertrete Olaf Scholz
Lauterbach sagte zuzüglich zu den Prothesen weitere Hilfe zu. „Und wir werden Container aufbauen, wo Techniker lernen können, Prothesen anzufertigen von hoher Qualität.“ Zudem wolle die Bundesregierung bei der Versorgung der Brandverletzten helfen. „Mehr als 200 Ärzte aus Deutschland“ mit entsprechenden Fachkenntnissen seien bereit, „hier in der Ukraine zu helfen“. Zudem werde Deutschland bei der Versorgung mit Arzneimitteln sowie Telemedizin helfen.
Zur Diskussion um eine mögliche Reise von Bundeskanzler Scholz betonte Lauterbach, dass er im Namen der gesamten Bundesregierung in die Ukraine gereist sei. „Somit vertrete ich hier also auch den Bundeskanzler.“
Lauterbach: Gespräche mit Putin sinnvoll
Am Rande des Besuches verteidigte der Minister auch die Telefonate von Scholz mit Putin. „Es muss alles unternommen werden, um zum Frieden zu kommen“, sagte er Bild-TV. Wenn die Gespräche mit dem Kreml-Chef so geführt würden, dass dabei die Kritik an dem „barbarischen Angriffskrieg gegen die ukrainische Bevölkerung“ klar zum Ausdruck komme, „dann halte ich das für richtig, weil ja irgendwann ein Friedensschluss da sein muss“.


