Bildung

TU bereitet Klage gegen Berliner Senat vor: Schließen sich andere Universitäten an?

Bereits im Februar kündigte die TU-Präsidentin an, wegen der Sparpläne gegen den Senat vorzugehen. Ein Gespräch mit der zuständigen Senatorin führt nicht zu Ergebnissen.

TU-Präsidentin Geraldine Rauch will juristisch gegen den Berliner Senat vorgehen.
TU-Präsidentin Geraldine Rauch will juristisch gegen den Berliner Senat vorgehen.Jens Kalaene/dpa

Im Konflikt um die Sparmaßnahmen des Berliner Senats lässt die Technische Universität (TU) nun eine Klageschrift gegen den Senat vorbereiten. Wie die TU-Präsidentin Geraldine Rauch gegenüber dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) mitteilte, habe es bei einem Treffen mit der Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD) am Montag zwar „Zugeständnisse“ gegeben, die reichten aber nicht, so Rauch.

Ende Februar hatte Rauch angekündigt, juristisch gegen das Land Berlin vorzugehen. Sie nannte „gebrochene Versprechen, verschleppte Bauprojekte und existenzbedrohende Sparmaßnahmen“ als Grund.

Laut Rauch habe Czyborra unter anderem in Aussicht gestellt, die geplanten Einsparungen an allen Berliner Universitäten von etwa 100 Millionen Euro pro Jahr könnten nur 2025 gelten und nicht auch in den Jahren danach. Das TU-Präsidium zweifele aber an der Verlässlichkeit dieser Aussage und fordert schnell belastbare Zusagen.

TU-Präsidentin Rauch erhebt schwere Vorwürfe gegen Berliner Senat

Im Februar erhob Rauch schwere Vorwürfe: Bereits im Mai 2024 habe die Landesregierung in die Rücklagen der Universität gegriffen – unter der Bedingung, dass den Hochschulen an anderer Stelle entgegengekommen werde. Zugesagte Bau- und Sanierungsprojekte seien jedoch gestrichen oder verzögert worden. Obwohl die TU Berlin eine Bundesförderung über 31,5 Millionen Euro für das Projekt sichern konnte und sogar bereit sei, den Eigenanteil des Landes selbst zu tragen, verweigere die Senatsverwaltung für Finanzen die Freigabe. Gesprächsanfragen an den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (SPD) seien seit Monaten unbeantwortet geblieben, stattdessen würden die Hochschulen aus der Presse über entscheidende Entwicklungen informiert.

Rauch geht davon aus, dass sich in der kommenden Woche weitere Hochschulen einer Klageschrift anschließen. Im vergangenen Jahr kündigte der Berliner Senat drastische Sparmaßnahmen für 2025 an. Die Hochschulen protestierten dagegen. Die vom Berliner Senat vorgegebenen Kürzungen für das Jahr 2025 bedeuteten für die Hochschulen gravierende Einschnitte, so die Hochschulen in einer Mitteilung.

Auch beim Haushalt für 2026 soll kräftig gespart werden. Die für dieses Jahr bereits erheblich gesenkten Ausgaben sollen im kommenden Jahr 2026 noch einmal um 750 Millionen Euro heruntergefahren werden. Welche Bereiche von den neuen Sparmaßnahmen betroffen sein sollen, ist noch unklar. Allerdings sollen die Einsparauflagen im Grundsatz proportional auf alle Senatsressorts verteilt werden. Nach Informationen der Morgenpost soll es jedoch drei Ausnahmen geben – darunter auch bei Forschung und Wissenschaft. Die Wissenschaftsverwaltung der Sozialdemokratin Ina Czyborra soll bei den Kürzungen um 40 Millionen Euro entlastet werden.