USA

Trump droht Musk mit Abschiebung: „Vielleicht muss Doge ihn auffressen“

Donald Trump droht Elon Musk mit Abschiebung und will seine Effizienzbehörde Doge auf ihn ansetzen – der Streit um das Mega-Haushaltsgesetz eskaliert.

US-Präsident Donald Trump und Elon Musk sprechen im Oval Office, bevor sie am 14. März 2025 das Weiße Haus in Washington verlassen.
US-Präsident Donald Trump und Elon Musk sprechen im Oval Office, bevor sie am 14. März 2025 das Weiße Haus in Washington verlassen.Roberto Schmidt/AFP

Der Streit zwischen Donald Trump und Elon Musk erreicht eine neue Eskalationsstufe. Der US-Präsident schloss am Dienstag nicht aus, den Tech-Milliardär abzuschieben – und drohte, seine eigene Regierungsbehörde Doge (Department of Government Efficiency) auf den Tesla- und SpaceX-Gründer anzusetzen.

„Ich weiß nicht. Wir müssen uns das anschauen“, sagte Trump Reportern vor dem Weißen Haus auf die Frage, ob Musk abgeschoben werden solle. Dann fügte er hinzu: „Vielleicht müssen wir Doge auf Elon ansetzen. Wissen Sie, was Doge ist? Doge ist das Monster, das vielleicht zurückkommt, um Elon zu fressen.“

Trump von seinem „First Buddy“ enttäuscht

Der Präsident, der Musk einst als „First Buddy“ bezeichnete, zeigte sich tief enttäuscht von seinem ehemaligen Vertrauten. Der Grund: Musk hat sich in den vergangenen Wochen zum lautstarken Kritiker von Trumps milliardenschwerem Haushaltsgesetz entwickelt – dem sogenannten „One Big Beautiful Bill“.

Der Gesetzesentwurf, der derzeit nach über 20 Stunden Debatte im Senat zur finalen Abstimmung ansteht, sieht neben einer Verlängerung von Steuersenkungen auch massive Kürzungen bei Sozialleistungen und grüner Technologie vor. Besonders die Streichung von Subventionen für E-Autos stößt bei Tesla-Chef Musk auf massive Kritik. Er warf der Regierung vor, mit dem Gesetz Amerikas Schuldenkrise zu verschärfen.

Musk warnt vor Bankrott der USA - Trump droht mit Subventionsstopp

„Alles, worum ich bitte, ist, dass wir Amerika nicht in den Bankrott treiben“, erklärte Musk auf seiner Onlineplattform X. „Was bringt uns eine Schuldenobergrenze, wenn wir sie immer weiter erhöhen?“ Das Gesetz bezeichnete er als „Schande“ und warf republikanischen Abgeordneten vor, sie unterstützten „Verschuldungssklaverei“.

Trump wiederum konterte mit persönlichen Angriffen und stellte sogar Musks US-Staatsbürgerschaft infrage. „Ohne Subventionen müsste Elon wohl den Laden dichtmachen und zurück nach Südafrika“, schrieb er auf Truth Social. Musk wurde in Südafrika geboren und ist eingebürgerter US-Amerikaner. Zugleich stellte Trump mögliche Einschnitte in Musks Geschäftsaktivitäten in Aussicht: „Keine Raketenstarts, keine Satelliten, keine Elektroautoproduktion – und unser Land würde ein VERMÖGEN sparen“, so der Präsident weiter. „Vielleicht sollte Doge sich das mal genauer anschauen. VIEL GELD ZU SPAREN!!!“

Trump hatte Musk zum Chef von Doge ernannt – der von ihm gegründeten Regierungsstelle für Effizienz, die massive Kürzungen bei den Regierungsausgaben durchsetzen soll. Musk trat Ende Mai von dem Posten zurück.

Musk bringt Gründung einer neuen Partei ins Spiel

Die Fehde zwischen den beiden spitzt sich weiter zu: Musk drohte offen, Gegenkandidaten in republikanischen Vorwahlen zu unterstützen, falls diese dem Haushaltspaket zustimmen. „Sie werden ihre Vorwahl im nächsten Jahr verlieren – wenn es das Letzte ist, was ich tue“, schrieb er. Außerdem kündigte Musk an, im Falle eines Gesetzesbeschlusses eine neue politische Partei zu gründen – die „America Party“. Ziel sei es, „eine Kraft zu schaffen, die sich tatsächlich um die Menschen kümmert“.

Bereits vor drei Wochen war der Streit öffentlich eskaliert, als Musk den US-Präsidenten mit dem Missbrauchsskandal um den US-Milliardär Jeffrey Epstein in Verbindung gebracht hatte. Musk ruderte schließlich zurück und löschte einen explosiven Beitrag auf X, in dem er behaupetete, Trump komme in den unter Verschluss gehaltenen Epstein-Akten vor.

Beobachter in Washington sprechen mittlerweile von einem Bruch mit Symbolkraft. Was einst als Allianz zwischen Technikvisionär und Politpopulist begann, könnte nun in einem handfesten politischen und wirtschaftlichen Rosenkrieg enden.