Die Wagner-Gruppen sollen trotz des mutmaßlichen Todes ihres Chefs Jewgeni Prigoschin weiterhin in Belarus stationiert werden. „Wagner hat gelebt, Wagner lebt und Wagner wird in Belarus leben“, sagte der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko, laut der staatlichen belarussischen Nachrichtenagentur Belta am Freitag.
Der „Kern“ der Wagner-Gruppe werde in Belarus sein. Binnen „weniger Tage“ würden „alle dort sein, bis zu 10.000 Personen“, sagte er weiter. Nach Prigoschins gescheitertem Aufstand gegen Moskaus Militärführung vor zwei Monaten hatte Prigoschins Wagner-Armee auf Einladung Lukaschenkos Quartiere in Belarus bezogen.
Prigoschin und er hätten zur Stationierung der Wagner-Gruppe „schon ein System aufgebaut“, sagte Lukaschenko laut Belta. Der mutmaßliche Tod des Wagner-Chefs bei einem Flugzeugabsturz in Russland hatte Fragen zur Zukunft der Söldnertruppe aufgeworfen.
„Ich kenne Putin“: Lukaschenko schließt Verwicklung Putins aus
Eine Verwicklung von Putin in den in die mutmaßliche Tötung des Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin sieht Lukaschenko nicht. Putin könne nicht hinter dem Absturz von Prigoschins Privatjet am Mittwoch stecken, sagte Lukaschenko. „Das ist eine viel zu grobe, unprofessionelle Arbeit“, meinte Lukaschenko. Auch zwei Tage nach dem Absturz war die Ursache noch nicht geklärt. Gemutmaßt wird, dass ein Sprengsatz an Bord war.
„Ich kenne Putin. Das ist ein berechnender, sehr ruhiger und sogar zögerlicher Mensch, selbst wenn er Entscheidungen zu anderen, weniger schwierigen Fragen trifft. Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass Putin das getan hat, dass Putin schuld ist“, sagte Lukaschenko. Er reagierte damit auf Vorwürfe vor allem aus dem Westen, Putin könne seinen Widersacher Prigoschin aus dem Weg geräumt haben. Der Kreml bestreitet das. Lukaschenko ist selbst politisch, wirtschaftlich und finanziell von Putin abhängig.





