Der Kreml hat am Freitag bestritten, den Befehl für den mutmaßlichen Tod von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin gegeben zu haben. „Das ist eine absolute Lüge“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Rund um den Flugzeugabsturz gebe es viele Spekulationen, die „im Westen aus einer bestimmten Ecke befeuert“ würden, wurde Peskow von russischen Nachrichtenagenturen zitiert. Der Fall des Flugzeugabsturzes vom Mittwoch müsse „auf der Basis von Fakten“ behandelt werden.
Auch der Kreml habe noch keine Bestätigung für den Tod Prigoschins. Peskow riet, die Ergebnisse der Untersuchungen abzuwarten, wie es auch Putin am Vorabend gesagt habe. „Wenn die offiziellen Ergebnisse zur Veröffentlichung bereit sind, werden sie auch veröffentlicht.“
Auf halbem Weg von Moskau nach St. Petersburg war am Mittwoch ein Flugzeug abgestürzt. Alle Menschen an Bord kamen ums Leben. Die russische Luftfahrtbehörde Rosawiatsija bestätigte, dass sich Prigoschin auf der Passagierliste des Flugzeugs auf dem Weg von Moskau nach St. Petersburg befunden habe. Die Behörden gaben den Tod des Wagner-Chefs jedoch nicht offiziell bekannt, die Leichen seien noch nicht identifiziert. Unter den mutmaßlichen Toten war laut Rosawiatsija auch Prigoschins rechte Hand, Dmitri Utkin.
Das für schwere Straftaten zuständige russische Untersuchungskomitee leitete wegen des „Verstoßes gegen die Sicherheitsvorschriften im Luftverkehr“ Ermittlungen ein. Seitdem äußerten sich die Ermittler jedoch nicht; es gibt Spekulationen um ein mögliches Attentat.
Selenskyj: Ukraine hat mit Flugzeugabsturz nichts zu tun
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wies eine etwaige Beteiligung der Ukraine zurück. „Wir haben mit dieser Situation nichts zu tun, das ist sicher“, sagte Selenskyj am Donnerstag und ergänzte offenkundig mit Blick auf Putin: „Jeder weiß, wen das betrifft.“ Er fügte hinzu: „Es gibt ein Gericht in Den Haag, es gibt ein Gericht Gottes. Aber Russland hat ein eigenes Gericht - Präsident Putin.“



