Nach rund vier Jahren auf dem Mars hat der Nasa-Roboter „Insight“ sein womöglich letztes Bild zur Erde geschickt. „Ich habe fast keinen Strom mehr, dies könnte also das letzte Bild sein, das ich schicken kann“, hieß es in der Nacht auf Dienstag auf dem Twitter-Kanal des Mars-Landers, den die Nasa betreibt. Das Bild ist ein Schnappschuss des sandigen Marsbodens direkt vor der Sonde.
Bereits im November hatte die Nasa erklärt, dass „Insight“ nur noch Energie für wenige Wochen haben werde. Grund dafür sei der Staub des Roten Planeten, der sich immer dicker auf den Solarmodulen ablagere. In seiner letzten Botschaft bedankte sich der weit gereiste Seismograf auch bei seinen zahlreichen Fans. „Macht euch um mich keine Sorgen: Meine Zeit hier war sowohl produktiv als auch erfreulich.“
My power’s really low, so this may be the last image I can send. Don’t worry about me though: my time here has been both productive and serene. If I can keep talking to my mission team, I will – but I’ll be signing off here soon. Thanks for staying with me. pic.twitter.com/wkYKww15kQ
— NASA InSight (@NASAInSight) December 19, 2022
Genug Erdbeben-Daten für Jahrzehnte gesammelt
Der stationäre Lander war im November 2018 auf dem Mars angekommen, um seismische Aktivitäten zu messen. Seine wissenschaftlichen Ziele erreichte er bereits nach gut zwei Jahren – sein Twitter-Account blieb auch danach weiter aktiv. So sorgte „Insight“ noch im September mit der überraschend harmlos klingenden Tonaufnahme eines Meteoriteneinschlags auf dem Roten Planeten für Erheiterung.
Mit den persönlichen Nachrichten ihrer Roboter versucht die Nasa auch, mehr Aufmerksamkeit für ihre Projekte zu generieren. Bereits 2019 rührte der Mars-Rover „Opportunity“ Tausende zu Tränen, indem er sich mit dem Lied „I'll be seeing you“ (Wir sehen uns dann) des US-Sängers Billie Holiday von seiner Mission abmeldete.
Weltraumforscher erhoffen sich durch die von „Insight“ gesammelten Daten neue Erkenntnisse über den inneren Aufbau des Wüstenplaneten. „Endlich sehen wir den Mars als einen Planeten mit Schichten, verschiedenen Dicken und Zusammensetzungen“, sagte Bruce Banerdt, Hauptverantwortlicher der „Insight“-Mission, vor einigen Wochen.



