Raumfahrt

Trauriger Abschied: Nasa-Roboter „Insight“ sendet wohl letztes Bild vom Mars

Vier Jahre lang erforschte die Sonde Erdbeben auf dem roten Planeten, nun gehe die Energie aus. Doch es blieb Zeit für eine letzte Nachricht des Mars-Landers.

Das wohl letzte Bild des Nasa-Roboters zeigt den Bereich vor der Landefähre.
Das wohl letzte Bild des Nasa-Roboters zeigt den Bereich vor der Landefähre.dpa/NASA/JPL-Caltech

Nach rund vier Jahren auf dem Mars hat der Nasa-Roboter „Insight“ sein womöglich letztes Bild zur Erde geschickt. „Ich habe fast keinen Strom mehr, dies könnte also das letzte Bild sein, das ich schicken kann“, hieß es in der Nacht auf Dienstag auf dem Twitter-Kanal des Mars-Landers, den die Nasa betreibt. Das Bild ist ein Schnappschuss des sandigen Marsbodens direkt vor der Sonde.

Bereits im November hatte die Nasa erklärt, dass „Insight“ nur noch Energie für wenige Wochen haben werde. Grund dafür sei der Staub des Roten Planeten, der sich immer dicker auf den Solarmodulen ablagere. In seiner letzten Botschaft bedankte sich der weit gereiste Seismograf auch bei seinen zahlreichen Fans. „Macht euch um mich keine Sorgen: Meine Zeit hier war sowohl produktiv als auch erfreulich.“

Genug Erdbeben-Daten für Jahrzehnte gesammelt

Der stationäre Lander war im November 2018 auf dem Mars angekommen, um seismische Aktivitäten zu messen. Seine wissenschaftlichen Ziele erreichte er bereits nach gut zwei Jahren – sein Twitter-Account blieb auch danach weiter aktiv. So sorgte „Insight“ noch im September mit der überraschend harmlos klingenden Tonaufnahme eines Meteoriteneinschlags auf dem Roten Planeten für Erheiterung.

Mit den persönlichen Nachrichten ihrer Roboter versucht die Nasa auch, mehr Aufmerksamkeit für ihre Projekte zu generieren. Bereits 2019 rührte der Mars-Rover „Opportunity“ Tausende zu Tränen, indem er sich mit dem Lied „I'll be seeing you“ (Wir sehen uns dann) des US-Sängers Billie Holiday von seiner Mission abmeldete.

Weltraumforscher erhoffen sich durch die von „Insight“ gesammelten Daten neue Erkenntnisse über den inneren Aufbau des Wüstenplaneten. „Endlich sehen wir den Mars als einen Planeten mit Schichten, verschiedenen Dicken und Zusammensetzungen“, sagte Bruce Banerdt, Hauptverantwortlicher der „Insight“-Mission, vor einigen Wochen.

Seit seiner Ankunft hat „Insight“ laut der US-Raumfahrtbehörde mehr als 1300 Erdbeben registriert, die den Wissenschaftlern Aufschluss über die innere Beschaffenheit des Mars geben. Hauptaufgabe sei es jetzt, die gewaltige Menge an Daten zu sichern und Forschern in aller Welt zugänglich zu machen. Die Daten könnten noch auf Jahrzehnte hinaus für neue Entdeckungen sorgen, erklärte die stellvertretende Forschungsleiterin des Projekts.