Die US-Streitkräfte haben nach eigenen Angaben in Syrien einen Anführer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) getötet. Wie das US-Zentralkommando am Freitag auf der Onlineplattform X (Centcom) mitteilte, wurden der als „Abu Yusif alias Mahmud“ bekannte IS-Anführer und ein weiteres IS-Mitglied am Vortag in der östlichen Provinz Deir Essor bei einem Luftangriff getötet.
Der Angriff sei in einem Gebiet erfolgt, das früher vom syrischen Regime um den gestürzten Machthaber Baschar al-Assad und Russland kontrolliert wurde. Derlei Luftangriffe würden gezielt ausgeführt, um „die Bemühungen von Terroristen zu stören und zu beeinträchtigen, Anschläge zu planen, zu organisieren und auszuführen“, teilte das Centcom weiter mit.
USA behauptet: Terrormiliz IS will Tausende Anhänger aus Haft befreien
Die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten würden nicht zulassen, dass der IS die aktuelle Situation in Syrien ausnutze und sich neu formiere, heißt es weiter. Die dschihadistische Terrormiliz habe laut US-Angaben die Absicht, die über 8000 IS-Mitglieder, die derzeit in Einrichtungen in Syrien festgehalten werden, aus der Haft zu befreien. „Wir werden diese Anführer und Agenten angreifen, auch jene, die versuchen, Operationen außerhalb Syriens durchzuführen“, sagte Centcom-Kommandeur Michael Erik Kurilla.
Nach dem Sturz von al-Assad hatte der scheidende US-Präsident Joe Biden erklärt, der IS werde nun „jedes Vakuum nutzen“, um sich in Syrien wieder breitzumachen. Die USA würden dies verhindern. Seither haben die US-Streitkräfte ihre Angriffe auf IS-Stellungen in Syrien verstärkt.
CENTCOM Forces Kill ISIS Leader During Precision Strike in Syria
— U.S. Central Command (@CENTCOM) December 20, 2024
On Dec. 19, U.S. Central Command Forces conducted a precision airstrike targeting ISIS leader Abu Yusif aka Mahmud in the Dayr az Zawr Province, Syria resulting in two ISIS operatives killed, including Abu… pic.twitter.com/g3nO68Ye1T
Wie viele US-Soldaten sind in Syrien stationiert?
Das US-Militär hat in Syrien rund 2000 und im Irak 2500 Soldaten als Teil der internationalen Anti-IS-Koalition stationiert. Die Koalition war 2014 gegründet worden, um die Herrschaft des von den Dschihadisten kurzzeitig errichteten Kalifats in Syrien und im Irak zu beenden.
Das Pentagon gab am Donnerstag die Zahl von 2000 US-Soldaten für Syrien bekannt, nachdem US-Stellen diese jahrelang mit 900 beziffert hatten. Seit einigen Monaten seien „etwa 2000 US-Soldaten in Syrien“, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder. Die zusätzlichen Soldaten würden als „temporäre Kräfte“ betrachtet und sollten die Mission zur Bekämpfung des IS unterstützen.
Kämpfer unter Führung der islamistischen HTS-Rebellen hatten am 8. Dezember Damaskus erobert und die jahrzehntelange Herrschaft Assads in Syrien beendet. Assad, dem Entführung, Folter und Ermordung von Andersdenkenden vorgeworfen werden, floh nach Russland. (mit AFP)


