Zum Wechsel ins Jahr 2025 stehen bei vielen Grundversorgern erneut Preisänderungen für Strom und Gas an. Laut einer Analyse des Vergleichsportals Verivox, profitieren beim Strom die meisten Haushalte von sinkenden Preisen. Anders sieht es beim Erdgas aus: Hier müssen mehr Kunden mit Preiserhöhungen rechnen als mit Vergünstigungen.
Grundversorger, häufig kommunale Stadtwerke, sind die Hauptanbieter in einem Netzgebiet. Laut Bundesnetzagentur wurden 2022 rund 24 Prozent des Stroms und 18 Prozent des Erdgases über Grundversorgungsverträge geliefert. Für die Auswertung analysierte Verivox die Preisanpassungen von mehr als 1100 Grundversorgern.
Verivox: 1,8 Millionen Kunden profitieren von sinkenden Preisen
Bei Strom registrierte Verivox 280 Preissenkungen von durchschnittlich 10 Prozent. Bei einem Jahresverbrauch von 4000 Kilowattstunden entspreche das einer Entlastung von rund 189 Euro im Jahr, erklärte ein Sprecher. Von den sinkenden Preisen profitierten rund 1,8 Millionen Haushalte. Doch nicht alle Versorger senken die Preise: 47 Strompreiserhöhungen von im Schnitt 8 Prozent wurden angekündigt, was im Jahr ein Plus von 116 Euro bedeutet. Von den Erhöhungen seien rund 300.000 Haushalte betroffen.
Beim Erdgas kündigten die Versorger 64 Preiserhöhungen von durchschnittlich 18 Prozent an. Bei einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden seien dies rund 416 Euro Mehrkosten pro Jahr, so der Sprecher. Rund 700.000 Haushalte seien davon betroffen. Allerdings gibt es auch 211 Gaspreissenkungen von durchschnittlich 12 Prozent. Das entspricht einer jährlichen Entlastung von 381 Euro. Von den Senkungen würden 600.000 Haushalte profitieren.
Insgesamt bleibe das Preisniveau in der Grundversorgung auch nach den Preisänderungen hoch, stellte Verivox fest. „Während eine Kilowattstunde Gas im Standardtarif des örtlichen Gasversorgers im neuen Jahr durchschnittlich rund 14,2 Cent kostet, sind es im günstigsten überregionalen Neukundenangebot im Schnitt 9,2 Cent“, erklärte der Sprecher.
Prognose: Wie entwickelt sich der Strompreis im Jahr 2025?
In diesem Jahr gab es in Berlin einen Anstieg der Stromkosten , der hauptsächlich auf höhere Netzentgelte zurückzuführen war. Allerdings gab es im Jahresverlauf 2024 laut der Webseite Strom-Report für Stromkunden durchaus positive Trends. Demnach läge der Strompreis für Neukunden bei 27 Cent pro Kilowattstunde, Bestandskunden müssten 35 Cent pro Kilowattstunde bezahlen. Günstiger wird es dann den Angaben zufolge im nächsten Jahr, denn dann sinken die Preise, weil die Netzentgelte preiswerter werden.
Kunden können häufig von einem Anbieterwechsel profitieren, wie mehrere Webseiten berichten. Stromtarife von alternativen Anbietern wären derzeit etwa 23 Prozent günstiger, so Strom-Report. Auch Stromnetz Berlin rät dazu, Mehrkosten durch einen Wechsel abzufedern.

