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Streik bei TikTok: Inhalte-Moderatoren sollen Jobs an KI verlieren

Beschäftigte von TikTok haben in Berlin gegen drohende Kündigungen protestiert. Die Gewerkschaft Ver.di hatte zu einem eintägigen Warnstreik aufgerufen.

Verdi rief zu einem eintägigen Warnstreik auf
Verdi rief zu einem eintägigen Warnstreik aufTom Weller/dpa

Wegen drohender Kündigungen haben sich am Mittwoch Mitarbeitende von TikTok an einem eintägigen Warnstreik beteiligt. Hintergrund ist die Ankündigung des Unternehmens, die Moderation von Inhalten künftig verstärkt durch Künstliche Intelligenz (KI) übernehmen zu lassen oder an externe Dienstleister auszulagern.

Nach Angaben der Gewerkschaft Ver.di handelt es sich bei dem Arbeitskampf in Berlin um „den ersten Streik von Beschäftigten einer Social-Media-Plattform in Deutschland“. Um ihre Arbeitsniederlegung sichtbar zu machen, organisierten die Streikenden eine Bootstour auf der Spree. Die Mitarbeitenden fordern angesichts der möglichen Kündigungen eine Abfindung in Höhe von drei Jahresgehältern sowie eine Verlängerung der Kündigungsfrist um zwölf Monate.

Unternehmensführung lehnt Forderungen ab

Betroffen sind laut Ver.di rund 150 Beschäftigte der Abteilung „Trust and Safety“, die bislang für die Inhaltsmoderation zuständig waren. Zusätzlich sollen 15 Mitarbeitende aus dem Bereich TikTok Live entlassen werden. „Die Beschäftigten mussten die Künstliche Intelligenz, die nun ihre Aufgaben übernimmt, in den vergangenen Monaten selbst trainieren und werden nun vom Unternehmen aussortiert“, kritisierte Ver.di.

Der eintägige Warnstreik dürfte nur ein Anfang gewesen sein. TikTok zeigt bislang keine Bereitschaft, auf die Forderungen der Gewerkschaft einzugehen. Ver.di rechtfertigt die Forderungen unter anderem mit den hohen Gewinnen des Unternehmens im vergangenen Jahr. Zudem bestehe für viele internationale Mitarbeitende die Gefahr, dass sie durch eine Kündigung ihren Aufenthaltsstatus verlieren.