Am Hauptstadtflughafen BER hat die Gewerkschaft Verdi am Montag um 3.30 mit ihrem Streik begonnen. Die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienstleister legten die Arbeit nieder, wie Gewerkschaftssekretär Enrico Rümker am frühen Morgen der Deutschen Presse-Agentur sagte. Der Warnstreik soll den gesamten Tag andauern.
Der BER hatte bereits mitgeteilt, dass wegen des Ausstands kein Flugbetrieb möglich sei. „Sämtliche geplanten Abflüge und Ankünfte werden von den Streiks betroffen sein und können daher nicht stattfinden“, hieß es. Nach Angaben eines Sprechers sind je 246 Ankünfte und Abflüge sowie 67.000 Passagiere betroffen. Der Flugbetrieb soll zum Betriebsstart am Dienstag wieder aufgenommen werden.
Der BER bittet betroffene Fluggäste, sich bei ihrer Fluggesellschaft oder dem Reiseveranstalter über die Möglichkeit zu Umbuchungen und alternativen Reisemöglichkeiten zu informieren. Der Flugbetrieb soll voraussichtlich zum Betriebsstart am Dienstag wieder regulär und planmäßig aufgenommen werden.
Streik am BER: Auch andere Flughäfen betroffen
Über die Stornierung eines Fluges entscheide die jeweilige Fluggesellschaft. Reisegäste sollten sich beim Ausfall eines selbst gebuchten Fluges direkt an ihre Fluggesellschaft wenden. Wer einen Flug im Rahmen einer Pauschalreise gebucht hat, sollte sich an den Reiseveranstalter wenden. Im Fall eines Streiks sind die Fluggesellschaften verpflichtet, Reisegästen einen Ersatzflug oder eine alternative Transportmöglichkeit anzubieten, auf innerdeutschen Strecken ggf. auch per Bahn oder Bus. Fluggäste können auch vom Vertrag zurücktreten und sich den Ticketpreis erstatten lassen. Bei Pauschalreisen ist der Reiseveranstalter in der Pflicht, sich um eine alternative Beförderung zu kümmern.
Hintergrund ist der Tarifstreit mit Bund und Kommunen, in dem Mitte März die nächste Verhandlungsrunde ansteht. Bei den einstmals kommunalen Flughafenbetreibern wird noch ein größerer Teil des Personals nach den Tarifregeln des öffentlichen Diensts beschäftigt. Auch für die Bodenverkehrsdienste wird parallel ein Branchentarifvertrag verhandelt. Verdi rief heute an elf deutschen Flughäfen die Beschäftigten der Betreibergesellschaften und der Bodenverkehrsdienste zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Außerdem ruft Verdi in einem anderen Tarifkonflikt zeitgleich das Luftsicherheitspersonal zum Ausstand auf. Dieser Aufruf gilt zusätzlich den beiden kleineren Flughäfen Weeze bei Düsseldorf und Karlsruhe/Baden-Baden.


