Poltik

Wegen Russland-Manifest: Verliert Stegner seinen Posten im Kontrollgremium?

Das Manifest einiger SPD-Politiker sorgt weiterhin für Aufsehen. Nun soll es für einen der prominentesten Initiatoren, Ralf Stegner, Konsequenzen geben.

Ralf Stegner (SPD) gehört zu den Mitinitiatoren des Manifests.
Ralf Stegner (SPD) gehört zu den Mitinitiatoren des Manifests.Frederic Kern/imago

Einige SPD-Politiker veröffentlichten vor wenigen Wochen ein sogenanntes „Manifest“, in dem sie gegen die Aufrüstungspläne von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) protestierten und eine andere Russlandpolitik forderten. Unter den prominenten Initiatoren ist auch Ralf Stegner. Nun soll das Manifest Konsequenzen für ihn haben. Wie der Stern und die Bild-Zeitung berichteten, soll er zukünftig nicht mehr dem Parlamentarischen Kontrollgremiur (PKGr) angehören.

Das PKGr ist für die Kontrolle der Nachrichtendienste des Bundes zuständig und überwacht den Bundesnachrichtendienst (BND), den Militärischen Abschirmdienst (MAD) und das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV).

Stegner ist seit 2022 Teil des Kontrollgremiums

Am kommenden Donnerstag sollen die Mitglieder dieses Gremiums neu gewählt werden. Nach Informationen der Bild wird die SPD-Fraktion Stegner nicht erneut nominieren. Stegner ist seit Ende März 2022 Mitglied des PKGr.

In dem Manifest, drängten die Verfasser auf Gespräche mit Russland und einen Stopp der Stationierung neuer US-Mittelstreckenraketen in Deutschland. Nötig sei jetzt eine „schrittweise Rückkehr zur Entspannung der Beziehungen und einer Zusammenarbeit mit Russland“, heißt es. In Deutschland und in den meisten europäischen Staaten hätten sich Kräfte durchgesetzt, die die Zukunft „vor allem in einer militärischen Konfrontationsstrategie und hunderten von Milliarden Euro für Aufrüstung suchen“, heißt es. „Militärische Alarmrhetorik und riesige Aufrüstungsprogramme schaffen nicht mehr Sicherheit für Deutschland und Europa, sondern führen zur Destabilisierung und zur Verstärkung der wechselseitigen Bedrohungswahrnehmung zwischen Nato und Russland.“

Stegner sagte, der Rüstungswettlauf führe „uns immer näher in Richtung Krieg“. Das Problem sei offenkundig: „Es werden Milliarden für Rüstung ausgegeben, um Aleppo, die Ukraine oder Gaza zu zerstören - und dann brauchen wir wieder Milliarden, um alles aufzubauen.“ Stegner erneuerte die Forderung aus dem Manifest, auch mit Moskau in einen Dialog einzutreten: „Russland ist eine Atommacht - wir können gegen Russland keinen Krieg führen wollen.“