Die SPD-Spitze nimmt sich weiterhin Zeit für die öffentliche Bekanntgabe des Kanzlerkandidaten der Partei. Nach einer Telefonkonferenz des Vorstands wurden am Abend keine neuen Informationen bekannt – weder zur möglichen erneuten Nominierung von Kanzler Olaf Scholz noch zu einem Wechsel hin zu Verteidigungsminister Boris Pistorius. Aus dem Willy-Brandt-Haus hieß es, es habe sich um eine routinemäßige Sitzung zur Vorbereitung der Bundestagswahl und des bevorstehenden Parteitags gehandelt.
An der Schalte nahmen die Parteivorsitzenden Lars Klingbeil und Saskia Esken, Generalsekretär Matthias Miersch sowie die stellvertretenden Parteivorsitzenden teil. Scholz, der gerade die Beratungen auf dem G20-Gipfel in Rio de Janeiro abgeschlossen hatte, war nicht zugeschaltet.
Kanzlerkandidat der SPD: Offizieller Beschluss lässt auf sich warten
Obwohl Klingbeil, Esken und Miersch zuletzt mehrfach ihre Unterstützung für eine erneute SPD-Kanzlerkandidatur von Scholz betont haben, gibt es bislang keinen offiziellen Beschluss. Gleichzeitig wächst der Rückhalt für Verteidigungsminister Pistorius als möglichen Kandidaten, insbesondere auf kommunaler, Landes- und Bundesebene. Die endgültige Entscheidung soll bis zur sogenannten „Wahlsiegkonferenz“ am 30. November fallen, auf der der Kanzlerkandidat vorgestellt wird. Die formelle Bestätigung durch den Parteitag ist für den 11. Januar geplant.

