Berlin

Berliner Tierheim schlägt Alarm: Schon fast 150 Haustiere in diesem Sommer ausgesetzt

Tierheime in Berlin verzeichnen in diesen Sommerferien außergewöhnlich viele ausgesetzte Tiere. Bislang wurden weit über 100 Haustiere aufgenommen.

Im Berliner Tierheim wurden seit Beginn der Ferien schon 147 Tiere aufgenommen.
Im Berliner Tierheim wurden seit Beginn der Ferien schon 147 Tiere aufgenommen.Christophe Gateau/dpa

In den Sommerferien hat das Tierheim Berlin bereits 147 ausgesetzte Tiere aufgenommen, darunter 79 Katzen und 26 Hunde. Laut einem Sprecher des Tierheims liegt diese Zahl deutlich über dem Durchschnitt vergangener Ferienzeiten. In manchen Fällen würden Tiere unter problematischen Bedingungen zurückgelassen. Etwa Schildkröten in luftdicht verschlossenen Plastikboxen oder Kaninchen in einem Pappkarton auf einem Supermarktparkplatz.

Erst am Montag wurden am Tegeler See drei verlassene Babykatzen gefunden. „Das Aussetzen von Tieren ist nicht nur moralisch verwerflich, sondern gesetzlich verboten“, erklärte Eva Rönspieß, Vorstandsvorsitzende des Tierschutzvereins für Berlin. „Wer ein Tier anschafft, übernimmt Verantwortung – ein Leben lang.“ Das Aussetzen oder Zurücklassen ist nach Angaben des Tierheims eine Ordnungswidrigkeit, die mit Bußgeldern von bis zu 25.000 Euro geahndet werden könne.

Tierheime appellieren an Besitzer

Das Tierheim sei keine Tierpension, sondern ein Zufluchtsort für in Not geratene Tiere, hieß es in der Mitteilung. Die Versorgung der ausgesetzten Haustiere bedeute für das Tierheim enorme zusätzliche Belastungen, sowohl medizinisch als auch personell und finanziell.

„Viele der traumatisierten Tiere müssen über Wochen oder Monate aufgepäppelt werden, bevor sie in ein neues Zuhause vermittelt werden können.“ Haustierbesitzer, die sich in einer schwierigen Lage befänden, könnten zu den Beratungstagen ins Tierheim kommen. „Gemeinsam finden wir einen Weg.“