Donald Trump hat Nato-Generalsekretär Mark Rutte im Weißen Haus empfangen. Während des Treffens hob der US-Präsident die laufenden Gespräche in Russland hervor und drückte seine Besorgnis über den erheblichen Verlust junger Menschenleben aus. Er bekräftigte zudem erneut das Interesse der USA an Grönland.
Zu den derzeitigen Gesprächen in Moskau sagte Trump: „Was die Ukraine und Russland betrifft, so gibt es derzeit Gespräche in Russland. Wie Sie wissen, hat die Ukraine einem Waffenstillstand zugestimmt, und wir hoffen, dass Russland dasselbe tut. Tausende Menschen wurden getötet. Wir wollen, dass das aufhört. Die meisten von ihnen kommen nicht aus Amerika und nicht aus den Niederlanden, aber es sind Menschen, und alle empfinden dasselbe. Wir wollen, dass es aufhört. Es ist ein enormer Preis für Amerika und andere Länder. Wäre ich Präsident, wäre es nie passiert, aber es ist passiert.“
Trump: Vielleicht kommen noch mehr US-Soldaten nach Grönland
Trump stellte Dänemarks Anspruch auf Grönland infrage und sagte vor den Augen von Rutte, dass eine Übernahme der USA möglich ist. „Ich glaube, das wird passieren“, so Trump. Er sitze gerade mit einem Mann zusammen, der sehr hilfreich sein könnte. „Weißt du, Mark, wir brauchen das für die internationale Sicherheit. [...] Viele unserer Lieblingsspieler tummeln sich an der Küste, und wir müssen vorsichtig sein“. Er fügte hinzu, dass weitere US-Truppen dorthin entsandt werden könnten. Dänemark sei „sehr weit weg“ von Grönland, obwohl es Teil des Königreichs Dänemark sei. „Vor etwa 200 Jahren ist dort ein Boot gelandet. Sie sagen, sie hätten Rechte daran“, sagte Trump im Oval Office. „Ich weiß nicht, ob das stimmt. Ich glaube es eigentlich nicht.“
Er merkte an, dass die USA bereits militärisch in Grönland präsent seien und dass „vielleicht immer mehr Soldaten dorthin gehen werden.“ Trump meinte außerdem, die Wahl in Grönland sei „sehr gut für uns“ gewesen und „die Person, die das Beste getan hat, ist für uns eine sehr gute Person.“ Die oppositionelle Mitte-rechts-Partei Demokraatit hatte dort überraschend die Parlamentswahl gewonnen. Auch die nationalistische Naleraq-Partei, die sich für eine Zusammenarbeit mit den USA offen zeigt, legte deutlich zu und kam auf 24,5 Prozent. Die Parteien der bislang regierenden Koalition landeten dagegen auf dem dritten und vierten Platz.
BREAKING - Trump: We are going to make a deal for Greenland.
— Brian Krassenstein (@krassenstein) March 13, 2025
NOTE: GREENLAND is against this. He’s trying to distract us from the stock market and economy. pic.twitter.com/u7fQZ1Yy71
Wie reagiert Nato-Chef Rutte auf Trumps Übernahme-Pläne?
Rutte sagte daraufhin, er wolle die Nato „da nicht mit hineinziehen“. Er teile jedoch Trumps Einschätzung mit Blick auf „den hohen Norden und die Arktis“. „Die Chinesen nutzen jetzt diese Routen. Wir wissen, dass die Russen aufrüsten. Wir wissen, dass wir einen Mangel an Eisbrechern haben“, so der Nato-Chef. Es sei daher wichtig, dass alle Anrainerstaaten der Arktis mit Ausnahme Russlands unter der Führung der USA zusammenarbeiteten, „um sicherzustellen, dass diese Region, dieser Teil der Welt sicher bleibt“.
Trump hatte zuvor bereits damit gedroht, Grönland notfalls mit Gewalt den Vereinigten Staaten einzuverleiben. In der vergangenen Woche hatte er in einer Rede vor dem US-Kongress seine bereits im Wahlkampf angekündigten Übernahmepläne für das rohstoffreiche Inselgebiet bekräftigt.
Zwar unterstützten die USA das Recht der dortigen Bevölkerung, selbst über ihre Zukunft zu entscheiden, betonte der Republikaner. Er sei aber sicher, dass die USA Grönland „auf die eine oder andere Weise“ bekommen würden. Jüngste Umfragen zeigen allerdings, dass 85 Prozent der Grönländer Trumps Übernahmepläne ablehnen.

