Schweiz

Schweiz: Neue Zugangsbeschränkungen zu Freibad für Ausländer wegen Fehlverhalten

Die Gemeinde Pruntrut in der Schweiz beschränkt den Zugang zu ihrem Freibad. Grund ist das unangemessene Verhalten von Badegästen aus dem Ausland.

Eine Schweizer Gemeinde hat den Zugang zu ihrem Freibad beschränkt.
Eine Schweizer Gemeinde hat den Zugang zu ihrem Freibad beschränkt.Christoph Reichwein/dpa

Die Schweizer Gemeinde Porrentruy hat gemeinsam mit dem interkommunalen Verband SIDP beschlossen, den Zugang zu ihrem Freibad zu beschränken. Vom 4. Juli bis zum 31. August sollen demnach nur Schweizer Staatsangehörige sowie Personen mit einer Niederlassungsbewilligung oder einer gültigen Schweizer Arbeitsbewilligung Zutritt erhalten.

Zudem können Touristen, die Porrentruy – Pruntrut auf Deutsch – besuchen und in einem Hotel oder auf einem Campingplatz übernachten, das Freibad laut einem Bericht des Schweizer Portals Watson mit einer von den Betrieben ausgestellten Urlauberkarte weiterhin betreten.

Ziel der Maßnahme sei es, die Sicherheit der Badegäste im und rund um das Becken zu gewährleisten und ein „ruhiges, respektvolles und sicheres Umfeld“ zu bewahren, teilte die Gemeinde in einer Erklärung mit. Die „außergewöhnliche und zeitlich befristete Maßnahme“ werde von den Behörden „aufmerksam beobachtet“ und könne auch wieder aufgehoben werden, hieß es.

Freibad in der Schweiz: „Unangemessenes Verhalten und Unhöflichkeit“

Grund für diese Entscheidung ist auch das schlechte Benehmen einiger Badegäste. Mehr als zwanzig Personen wurden der Erklärung zufolge seit Beginn der Sommersaison wegen „unangemessenen Verhaltens, Unhöflichkeit und Missachtung der geltenden Baderegeln“ vom Bad ausgeschlossen und mit einem Zutrittsverbot belegt.

Ein Sprecher des zuständigen Gemeindeverbands, Lionel Maitre, erklärte gegenüber Watson, dass es in den vergangenen Wochen zahlreiche Fälle von Fehlverhalten durch Jugendliche aus den angrenzenden Regionen Frankreichs gegeben habe. „Es geht um Belästigungen gegenüber jungen Frauen, unangemessene Ausdrucksweise, Baden in Unterwäsche, und auch gewalttätiges Verhalten nach Ermahnungen“, so Maitre.

Es gebe auch in der Schweiz junge Leute, die sich schlecht benehmen – doch „von allen Personen mit Zutrittsverbot stammen zwar nicht alle aus dem benachbarten Frankreich“, die wenigen aus der Schweiz seien jedoch eine „klare Minderheit“, hieß es weiter.

Die Maßnahme, die laut Watson-Bericht im Jahr 2020 schon einmal verhängt wurde, soll auch dazu beitragen, dass die Kapazität des Schwimmbads nicht überschritten wird, die bei 900 bis 1000 Personen liegt. Maitre sagte dazu: „Die Einwohner von Porrentruy zahlen Steuern für ihr Schwimmbad, sie möchten es in aller Ruhe nutzen können.“