Kriminalität

Razzia bei libanesischem Clan in Neukölln und Steglitz: Das ist der Grund

Vier Männer sollen einen 41-Jährigen bedroht haben, sollte er kein Schutzgeld an sie zahlen. Die Polizei ermittelt, die Spur führt zu einer polizeibekannten libanesischen Großfamilie.

Die Polizei durchsuchte am Dienstag Wohnungen in Neukölln und Steglitz.
Die Polizei durchsuchte am Dienstag Wohnungen in Neukölln und Steglitz.Jens Kalaene/dpa

Die Berliner Polizei hat am Dienstag vier Mitglieder einer polizeibekannten libanesischen Großfamilie wegen Verdachts der räuberischen Erpressung festgenommen. Wie die Polizei mitteilte, durchsuchten Beamte im Auftrag der Staatsanwaltschaft zudem deren Wohnungen in Rudow, Britz und Steglitz und beschlagnahmten über 40.000 Euro.

Die vier Beschuldigten im Alter von 20, 27, 28 und 53 Jahren sollen zwischen Mitte Dezember 2024 und Mitte März 2025 einen 41-Jährigen zur Zahlung von Schutzgeld zur Vermeidung von „unangenehmen Überraschungen“ genötigt haben.

Schutzgelderpressung: Männer sollen Kinder bedroht haben

Die sollen dem 41-Jährigen gedroht haben, sein Auto oder seine Wohnung anzuzünden, sollten die Zahlungen nicht erfolgen. Zudem erklärten sie gegenüber dem Mann, zu wissen, in welche Kindertagesstätte dessen Kinder gingen. Insgesamt viermal soll der Mann jeweils 10.000 Euro an die vier Beschuldigten gezahlt haben.

Die Ermittlungen dazu, ob die Tatsache, dass in der Nacht vom 15. auf den 16. März 2025 tatsächlich drei seiner Fahrzeuge in Brand gesetzt wurden, mit den Schutzgelderpressungen zusammenhängt, dauern an. Durch das Feuer an den Autos entstand ein Schaden in Höhe von etwa 500.000 Euro. Bei den Durchsuchungen wurden Vermögenswerte in fünfstelliger Höhe sowie diverse Beweismittel, insbesondere Mobiltelefonen, beschlagnahmt. Die Auswertung dauert weiter an.