Berlin

Schulstart im Ausweichquartier? Pankower Siebtklässler müssen wegen Platzmangels nach Weißensee

Zwei Klassen einer Schule in Berlin-Pankow sollen ausgegliedert werden. Die Eltern sind laut einem Bericht schockiert. Was ist passiert?

Vor allem in Berlin-Pankow platzen die Schulen aus allen Nähten.
Vor allem in Berlin-Pankow platzen die Schulen aus allen Nähten.Sebastian Kahnert/dpa

Wer in Berlin einen Platz an seiner Wunschschule bekommt, darf sich glücklich schätzen. Denn vielerorts sieht die Realität ganz anders aus: Zahlreiche Schülerinnen und Schüler erhalten keinen Platz an der gewünschten Schule und müssen stattdessen weit entfernte Einrichtungen besuchen. Dieses Schicksal trifft nun auch zwei neue siebte Klassen der Wilhelm-Humboldt-Gemeinschaftsschule in Berlin-Pankow.

Wie der Tagesspiegel berichtet, werden dort zum kommenden Schuljahr zwei neue siebte Klassen eingerichtet, eigentlich ein Grund zur Freude. Doch viele Eltern sind empört: Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre Schulzeit nicht wie erwartet im Hauptgebäude an der Erich-Weinert-Straße verbringen, sondern für mindestens zwei Jahre an einem Ausweichstandort in Weißensee unterrichtet werden.

Klassen sollen isoliert unterrichtet werden

Der Grund: akuter Platzmangel im Hauptgebäude. Die Schulleitung plant daher einen separaten Unterricht der beiden Klassen in einem Gebäude, das ursprünglich für eine Grundschule vorgesehen war. Dort stehen aktuell freie Klassenräume zur Verfügung, die nun für den Unterricht der neuen Jahrgangsstufe genutzt werden sollen.

Wie bekannt wurde, fehlt es in der Hauptstelle schlicht an Raumkapazitäten. Gleichzeitig soll das preisgekrönte pädagogische Konzept der Gemeinschaftsschule nicht durch überfüllte Klassen gefährdet werden. In etwa zwei Jahren sollen die Klassen dann an den Standort in der Rennbahnstraße wechseln, an dem sich ein weiterer Teil der Gemeinschaftsschule befindet.

Viele Eltern zeigen sich dennoch enttäuscht, fühlen sich schlecht informiert und übergangen. „Das ist eine richtige Geheimschule“, kritisiert die Mutter eines zukünftigen Siebtklässlers gegenüber dem Tagesspiegel. Denn im offiziellen Schulplatzvergabeverfahren war von den Plänen für den Ausweichstandort keine Rede. Erst auf Nachfrage habe die Schulleitung die Verlegung eingeräumt.