Auszeichnung

Sacharow-Preis geht an inhaftierte Journalisten in Belarus und Georgien

Die Georgierin Msia Amaghlobeli und der polnisch-belarussische Journalist Andrzej Poczobut erhalten den diesjährigen Sacharow-Preis. EU-Parlamentspräsidentin Metsola fordert ihre Freilassung.

EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola verkündete die diesjährigen Preisträger des Sacharow-Preises.
EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola verkündete die diesjährigen Preisträger des Sacharow-Preises.Romeo Boetzle/AFP

Der Sacharow-Preis des Europäischen Parlaments geht in diesem Jahr an zwei in Belarus und Georgien inhaftierte Journalisten. Das Parlament werde die Auszeichnung an die georgische Journalistin Msia Amaghlobeli und der polnisch-belarussische Journalist Andrzej Poczobut verleihen, teilte Parlamentspräsidentin Roberta Metsola am Mittwoch in Straßburg mit. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert.

„Beide sind Journalisten, die wegen falscher Beschuldigungen ins Gefängnis gesperrt wurden“, sagte Metsola. Das Europaparlament stehe an ihrer Seite und fordere ihre Freilassung.

Wer sind Andrzej Poczobut und Msia Amaghlobeli?

Andrzej Poczobut ist Journalist aus der polnischen Minderheit in Belarus und bekannt für seine Kritik am Regime von Alexander Lukaschenko. Er gilt als Symbolfigur im Kampf für Freiheit und Demokratie in dem Land. Nach seiner Inhaftierung im Jahr 2021 wurde er zu acht Jahren in einer Strafkolonie verurteilt.

Msia Amaghlobeli ist ebenfalls Journalistin. Sie wurde 2025 wegen ihrer Teilnahme an einer regierungskritischen Demonstration festgenommen und aus politischen Gründen zu zwei Jahren Haft verurteilt. Als erste weibliche politische Gefangene in Georgien seit der Unabhängigkeit und Kämpferin für die Meinungsfreiheit ist sie zu einer Symbolfigur der prodemokratischen Bewegung geworden.

Der nach dem sowjetischen Physiker und politischen Dissidenten Andrej Sacharow (1921-1989) benannte Preis wird seit 1988 jährlich an Personen und Organisationen verliehen, die sich für Menschenrechte und Grundfreiheiten einsetzen. Die Auszeichnung ist mit 50.000 Euro dotiert.