Flugverkehr

Ryanair streicht zahlreiche Winterverbindungen: BER besonders hart getroffen

Bereits im Sommer strich die Billig-Airline den Flugplan am BER zusammen. Nun sind weitere Verbindungen betroffen. Doch es trifft auch andere deutsche Flughäfen.

Ryanair streicht zahlreiche deutsche Flugverbindungen.
Ryanair streicht zahlreiche deutsche Flugverbindungen.Marcel Kusch/dpa

Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair hat angekündigt, den Winterflugplan ab deutschen Flughäfen erheblich zu reduzieren. Wie die Plattform „Airliners“ berichtete, wird es „signifikante Kürzungen fast überall in Deutschland“ geben. Offenbar erfolgen die Frequenzstreichungen gegenüber der bereits veröffentlichten Winterplanung recht kurzfristig.

Der Flughafen Memmingen in Bayern wäre demnach am stärksten betroffen. Ryanair streicht dort offenbar bis zu 27 wöchentliche Frequenzen, was fast einem Viertel des Winterflugangebots entspräche. Im November fallen deutschlandweit vier Prozent der Flüge von Ryanair weg, im Dezember sind es sechs Prozent. Zum neuen Jahr kommt dann ein deutlicher Anstieg: 30 Prozent der Frequenzen sollen im Januar wegfallen.

Ryanair-Chef wettert immer wieder gegen den BER

Berlin verliert demzufolge im Januar 76 von 246 wöchentlichen Ryanair-Flügen. Köln büßt 44 Frequenzen ein. Ryanair liegt schon länger mit der Bundesregierung im Clinch. Mitte des Jahres machte Ryanair die Drohung wahr und reduzierte das Sitzplatzangebot am BER während der Sommerflugplanperiode, die sich von April bis Oktober 2025 erstreckt, um 17,6 Prozent. Grund sind die hohen Standortkosten in Deutschland.

Ryanair strich sechs von 54 Routen zum Sommerflugplan. Betroffen waren die Strecken vom BER nach Brüssel, Kaunas, Krakau, Luxemburg, Riga und Chania auf Kreta. Das Angebot an Sitzplätzen sank so um rund 20 Prozent.

Ryanair-Chef Michael O’Leary wetterte immer wieder gegen den BER – der Grund ist das Nachtflugverbot. Immer wieder wurde Ryanair-Flügen die Landung verweigert, die Maschinen müssten beispielsweise nach Hanover umgeleitet werden. Die Flugsicherung wehrte sich gegen die Kritik. Ryanair sei ein „Outlaw“, die Vorwürfe seien „absolut lächerlich, aber bekanntermaßen eine alte Masche dieser Gesellschaft“, heißt es dort. Am Flughafen BER gilt für reguläre Linienflüge zwischen Mitternacht und 5 Uhr ein Start- und Landeverbot. Wer später kommt, muss woanders hinfliegen.