Russland hat die Übergabe eines atomwaffenfähigen Raketenkomplexes vom Typ Iskander-M an das verbündete Nachbarland Belarus bestätigt. „Ein Teil der belarussischen Flugzeuge der Jagdgeschwader hat die Möglichkeit erhalten, mit atomar ausgestatteten Vernichtungsmitteln Schläge gegen Feindobjekte zu führen“, sagte Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Dienstag in Moskau.
Auch die Ausbildung belarussischer Soldaten an den Atomraketen habe bereits begonnen. Laut Schoigu können die Raketen von Iskander-M sowohl konventionelle als auch atomare Sprengköpfe tragen. Die Aufrüstung der Nachbarrepublik bezeichnete der Minister als Reaktion auf die westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine.
EU-Chefdiplomat: Aufrüstung in Belarus ist „Gefahr für Europa“
Die von Kremlchef Wladimir Putin Ende März angekündigte Stationierung russischer Atomwaffen in Belarus verschärft die angespannten Beziehungen zwischen Russland und dem Westen weiter. Putin erklärte, die Stationierung stehe nicht im Widerspruch zum Atomwaffensperrvertrag – der die Verbreitung von Kernwaffen untersagt –, da Russland die völlige Kontrolle über die Raketen behalte. Lukaschenko hingegen sorgte für Zweifel an dieser Version, indem er in einer Ansprache bereits selbst die Kontrolle über die Atomwaffen beanspruchte.



