Russland hat als Bedingung für einen Waffenstillstand die Entsorgung westlicher Waffen in der Ukraine gefordert. „Natürlich müssen alle diese überflüssigen Waffen vernichtet werden“, sagte der stellvertretende russische Außenminister Alexander Gruschko in einem Interview mit der regierungsnahen Zeitung Iswestija.
Die Waffen müssten auf garantierte Weise „reduziert und entsorgt“ werden, erklärte Gruschko demnach auf die Frage, ob Russland von der Ukraine die Beseitigung westlicher Militärgüter verlangen werde. Dafür gebe es internationale Verfahren, hieß es weiter.
Russland forderte zuvor den Stopp westlicher Waffenlieferungen
Die Waffenlieferungen an die Ukraine stellen laut Gruschko auch eine Bedrohung für europäische Länder dar. So behauptete er, dass Waffen aus der Ukraine über den Schwarzmarkt „in verschiedene Teile der Welt fließen“ würden, einschließlich Europa. Ihn erstaune „das Ausmaß an Verantwortungslosigkeit jener Politiker, die weiterhin Waffen in den Umlauf bringen“.
Seit Ausbruch des Krieges hatte es Bedenken gegeben, westliche Waffen aus der Ukraine könnten auf dem Schwarzmarkt landen. Ein im Jahr 2024 veröffentlicher Bericht der Schweizer Organisation Global Initiative Against Transnational Organized Crime (GI-TOC) fand dafür jedoch kaum Hinweise. Es gebe demnach auch keine Beweise, dass westliche Waffen nach Westeuropa gelangt seien, berichtete unter anderem Politico.
Russland hatte bereits Anfang Juni im Rahmen von Friedensverhandlungen in Istanbul als Bedingung für eine 30-tägige Waffenruhe einen Stopp westlicher Waffenlieferungen gefordert. Außerdem soll die Ukraine neutral bleiben, also keinen Militärbündnissen beitreten oder ausländische Streitkräfte auf ihrem Territorium aufnehmen. Weiterhin verlangt Moskau in dem sogenannten Memorandum den vollständigen Abzug der ukrainischen Armee aus den Gebieten Saporischschja, Donezk, Luhansk und Cherson.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Forderungen in einem Interview mit der ungarischen Nachrichtenagentur Valasz Online am 10. Juni zurückgewiesen. „Sie haben unserer Delegation sogar gesagt: Wir wissen, dass unser Memorandum ein Ultimatum ist“, und dass die Ukraine es nicht akzeptieren werde, so Selenskyj.
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