Diplomatischer Zwischenfall

„Ich hasse Russen“: Kreml ruft norwegische Konsulin wegen Beleidigung zur Ausreise auf

Ein Überwachungsvideo zeigt abwertende Äußerungen der norwegischen Diplomatin Elisabeth Ellingsen über Russland. Das hat Konsequenzen. Sie soll das Land verlassen.

Kreml-Chef Wladimir Putin
Kreml-Chef Wladimir Putinimago/Itar-Tass/Pavel Byrkin

Nach beleidigenden Äußerungen einer norwegischen Diplomatin über Russen hat die russische Regierung deren Ausreise gefordert. Ein weiterer Aufenthalt der Konsulin Elisabeth Ellingsen im Land sei „unmöglich“, erklärte das russische Außenministerium am Donnerstag. Ein Überwachungsvideo hatte Ellingsen zuvor an einer russischen Hotelrezeption gezeigt, wo sie verkündete, sie „hasse Russen“.

Das russische Außenministerium hatte wegen des Vorfalls bereits Norwegens Botschafter Rune Resaland einbestellt und gegen Ellingsens „beleidigende russenfeindliche Bemerkungen“ protestiert.

Norwegisches Außenministerium bedauert Vorfall „zutiefst“

Am Wochenende war im Internet ein Überwachungsvideo aus einer Hotelrezeption in Murmansk verbreitet worden. Ellingsen sagte darin: „Ich hasse Russen. Gebt mir einfach ein Zimmer. Ich bin saubere Zimmer gewohnt, ich komme aus Skandinavien.“ Das norwegische Außenministerium hatte sich bereits am Wochenende von dem Vorfall distanziert und diesen „zutiefst bedauert“. Eine Sprecherin sagte am Donnerstag, der Botschafter sei über den Vorfall informiert worden und habe Ellingsen das Visum entzogen.

Die Äußerungen der Diplomatin fallen in eine Zeit der Spannungen zwischen Russland und dem Westen wegen der russischen Offensive in der Ukraine, auf die Europa und die USA mit zahlreichen Sanktionen gegen Moskau reagiert haben.