Spionage-Prozess

Russischer Spion? Reserveoffizier der Bundeswehr vor Gericht

Der 65-Jährige wird beschuldigt, brisante Informationen an einen russischen Geheimdienst gegeben zu haben. Donnerstag beginnt der Prozess.

Die Uniform der Bundeswehr (Symbolbild)
Die Uniform der Bundeswehr (Symbolbild)Imago/Rüdiger Wölk

Ein Reserveoffizier der Bundeswehr soll einen russischen Geheimdienst jahrelang mit Informationen versorgt haben. Von diesem Donnerstag an muss sich der 65-Jährige nun wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht verantworten.

Laut Anklage der Bundesanwaltschaft hat der Mann aus Erkrath bei Düsseldorf Informationen zum deutschen Reservistenwesen und zur zivil-militärischen Zusammenarbeit in Krisensituationen verraten. Außerdem sei es um die Auswirkungen der 2014 verhängten Russland-Sanktionen und die inzwischen gestoppte Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 gegangen.

Weiterhin soll der Mann private Kontaktdaten von hochrangigen Angehörigen der Bundeswehr und aus der Wirtschaft an Russland gegeben haben. Auch die Sicherheits- und Verteidigungspolitik der USA und ihrer westlichen Verbündeten sei ein Thema gewesen.

Die Dokumente und Informationen stammten laut Anklage teilweise aus öffentlichen, aber auch aus nichtöffentlichen Quellen. Bei der Reserve der Bundeswehr stand der Mann einem Kreisverbindungskommando als stellvertretender Leiter vor. Das Gericht hat für den Fall bis Mitte Dezember 20 Verhandlungstage angesetzt.