Krieg

Russische Angriffe: Ukraine will auf Dampfloks zurückgreifen

Russland zerstört nach und nach die kritische Infrastruktur in der Ukraine. Das angegriffene Land will jetzt wohl Dampfloks aus dem Depot holen.

Eine Dampflok im ukrainischen Charkiw zu Zeiten der Sowjetunion.
Eine Dampflok im ukrainischen Charkiw zu Zeiten der Sowjetunion.Imago/YAY Images

Im Ukraine-Krieg attackieren russische Streitkräfte die Infrastruktur des Landes, die Ressourcen werden knapper. Die Ukraine kündigt jetzt an, notfalls wieder alte Lokomotiven aus dem Depot zu holen. Wie Bahnchef Oleksandr Kamyshin auf Twitter schrieb, habe man „Plan B “ für Dieselloks und Dampfloks geprüft. Eine Reaktivierung sei offenbar kein Problem. In der Ukraine ist die Bahn der größte Arbeitgeber, mit ihr werden auch Waffen und Truppen transportiert.

Ukrainer und Russen werfen sich nach neuem gegenseitigen Beschuss Zerstörung von ziviler Infrastruktur vor. Am Montagmorgen hätten russische Truppen ein Dorf im Gebiet Saporischschja beschossen, sagte der Vizechef des Präsidialamtes, Kyrylo Tymoschenko. 16 Objekte ziviler Infrastruktur seien dabei zerstört worden. Ein Mensch sei gestorben. Im Gebiet Sumy hätten die „russischen Terroristen“ Grenzregionen beschossen. Dabei seien ein Mensch getötet und ein weiterer verletzt worden. Die Behörden in Kiew bereiten die Menschen auf Stromausfälle vor. Auch die Behörden in den von Russland besetzten Gebieten klagten über Beschuss von ukrainischer Seite.

Ukrainer kämpfen erbittert um das Gebiet Cherson

In der von russischen Truppen kontrollierten Großstadt Donezk wurde nach Angaben der Behörden die Zentrale der Eisenbahnverwaltung getroffen. In dem schwer beschädigten Gebäude brach ein Brand aus, wie auf von der Stadtverwaltung veröffentlichten Fotos zu sehen war. Es gab keine Informationen zu Verletzten.

Angespannt war die Lage weiter in Cherson. Dort würden die ukrainischen Streitkräfte ihre Truppen konzentrieren, sagte der von Russland eingesetzte Vize-Verwaltungschef Kirill Stremoussow. Die Zwangsevakuierung der Region gehe weiter. Vor allem Menschen, die nicht selbst gehen könnten, sollten „in Sicherheit gebracht“ werden. Teils gebe es Stromausfälle. An der Front sei die Lage unverändert, sagte Stremoussow. Die Ukraine hatte immer wieder angekündigt, Stadt und Gebiet Cherson zu befreien.