Ukrainekrieg

Wegen russischer Angriffe: Charkiw verlegt Schulunterricht unter die Erde

Die Stadt im Osten der Ukraine liegt nur wenige Kilometer von der Frontlinie entfernt. Immer wieder wird sie zum Ziel russischer Luftangriffe.

Die Stadt Charkiw baut vermehrt unterirdische Schulen, damit Kinder trotz der Luftangriffe weiterhin den Unterricht besuchen können.
Die Stadt Charkiw baut vermehrt unterirdische Schulen, damit Kinder trotz der Luftangriffe weiterhin den Unterricht besuchen können.Sergey Bobok/AFP

Die Stadt Charkiw im Osten der Ukraine hat angekündigt, dass Kinder zukünftig verstärkt in unterirdischen Schulen unterrichtet werden sollen. Grund dafür seien die fast täglichen russischen Angriffe auf die Stadt. Laut Stadtverwaltung begann der Bau von drei weiteren derartigen Einrichtungen, nachdem ein erstes unterirdisches Schulprojekt bereits erfolgreich umgesetzt wurde. Die Schüler sollen so besser vor den russischen Luftangriffen geschützt werden.

Bürgermeister Ihor Terechow erklärte, die Stadt stelle ihre eigenen Mittel für die neuen Schulen bereit, um so schnell wie möglich voranzukommen. Die Stadt brauche aber „moderne Luftabwehrsysteme, die den Himmel schützen, damit die Menschen unter halbwegs normalen Bedingungen leben und die Kinder in Ruhe lernen können“, betonte er.

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Ukraine: Unterirdische Einrichtungen auch in anderen Teilen des Landes

Anfang des Jahres hatte Charkiw seine erste unterirdische Schule in Betrieb genommen. Die zweitgrößte Stadt der Ukraine liegt nur wenige Dutzend Kilometer von der Frontlinie entfernt. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 ist sie anhaltenden Angriffen durch die russischen Streitkräfte ausgesetzt.

Auch in anderen Teilen der Ukraine wurden nach Behördenangaben zivile Einrichtungen unter die Erde verlegt. In der südlich von Charkiw gelegenen Region Donezk wurden demnach in einem Krankenhaus in der etwa 25 Kilometer von der Front entfernten Stadt Pokrowsk unterirdische Abteilungen eingerichtet.

In den vergangenen Wochen waren die russischen Truppen immer weiter in die Region Donezk vorgedrungen. Im Mai hatte Moskau zudem eine überraschende Bodenoffensive in Charkiw gestartet.