Reportage

Wenn Bomben auf Charkiw fliegen: „Wir stehen nicht einmal mehr vom Sofa auf“

Die ukrainische Stadt Charkiw ist nur wenige Kilometer von der Front entfernt. Die Menschen improvisieren, um zu überleben. Eine Exklusiv-Reportage für die Berliner Zeitung.

Rettungskräfte tragen eine Leiche nach dem Einschlag einer russischen Rakete in einer großen Druckerei. 
Rettungskräfte tragen eine Leiche nach dem Einschlag einer russischen Rakete in einer großen Druckerei. Andrii Marienko/AP

Artem besucht die Klasse 1B in der Metrostation der Pawlow-Akademie in Charkiw, einer der größten Städte in der Ost-Ukraine. Jeden Montag, Mittwoch und Freitag um dreizehn Uhr wartet ein Tutor an der Treppe, um die Kinder an den Händen tief in die düsteren Gänge zu führen. Die Charkiwer Metro führt weit in den Untergrund. Sie wurde während des Kalten Krieges gebaut, im Hinterkopf hatte man damals amerikanische Bomben. Regelmäßig verlassen postsowjetische, rumpelnde Züge den Bahnsteig. In einem Korridor sind schallisolierte, mit bunten Papierblumen beklebte Kabinen aufgestellt. Es sind die Klassenräume der Schüler.

Berliner Zeitung

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