Nach der gescheiterten Verfassungsrichterwahl hält die SPD an ihrer Kandidatin, Frauke Brosius-Gersdorf, fest. Auch Vizekanzler und Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat sich hinter die Nominierung gestellt und eine Wiederholung der Wahl im Bundestag gefordert. Nachdem die Bedenken seitens der Union gegen Brosius-Gersdorf wegen angeblicher Plagiatsvorwürfe ausgeräumt seien, „können wir die Wahl wieder auf die Tagesordnung des Bundestags setzen“, sagte Klingbeil der Bild am Sonntag.
Für ihn sei es „eine prinzipielle Frage, ob man dem Druck von rechten Netzwerken nachgibt, die eine hoch qualifizierte Frau diffamiert haben.“ Brosius-Gersdorf steht derzeit im Mittelpunkt einer Auseinandersetzung zwischen Union und SPD um die Besetzung von Verfassungsrichterposten. Nachdem die Unionsführung zunächst grünes Licht für ihre Wahl zusammen mit zwei weiteren Bewerbern gegeben hatte, machte die Bundestagsfraktion aus CDU und CSU vergangene Woche einen Rückzieher. Sie forderten den Koalitionspartner SPD auf, die Kandidatur von Brosius-Gersdorf zurückzuziehen.


