Berlins Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) hat deutlich gemacht, dass sie nichts von der Reform der Bundesjugendspiele hält. Die Reform stellt weniger den Wettkampf in den Vordergrund und soll den Kindern stattdessen eher den Spaß an der Bewegung näherbringen. „Wir tun unseren Kindern keinen Gefallen, wenn wir so tun, als ob sich messen und Leistung nichts mit dem Leben zu tun hätten“, sagte Wünsch der Deutschen Presse-Agentur.
Der Berliner Leichtathletikverband begrüßt das neue Konzept. „Es ist ein guter Entschluss“, sagte Vizepräsident Thomas Poller. Er hoffe, dass dadurch deutlich mehr Kinder Freude an der Bewegung finden. „Wie kommt man zum Sport? Sport soll ja Spaß machen“, sagte Poller. „In der Vergangenheit war ja ein Kritikpunkt an den Bundesjugendspielen, dass nicht so talentierte Kinder diese eher als Last empfanden“, so Poller.
Günther-Wünsch: „Fördern heißt auch fordern“
„Bei der Debatte rund um die Reform der Bundesjugendspiele stehen meist die vermeintlichen Schwächen einzelner Kinder im Vordergrund. Das missfällt mir sehr. Jedes Kind ist einzigartig mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen“, sagte Günther-Wünsch. Beides müsse erkannt werden, um Kinder ideal zu fördern. „Und fördern heißt auch fordern – so auch beim Sport: Kinder brauchen Bewegung und sie möchten sich messen – beides macht die Bundesjugendspiele seit Jahrzehnten aus“, sagte sie.
Die bundesweite Ausschreibung der Sportveranstaltung sieht erstmals für das Schuljahr 2023/24 vor, dass die Disziplinen Leichtathletik und Schwimmen bis zur Klassenstufe 4 nur noch als bewegungsorientierter Wettbewerb ausgetragen werden, nicht mehr als leistungsorientierter Wettkampf. Bis zur sechsten Klasse empfehlen die Verantwortlichen den Wettbewerb.
Leistungen sollen bis zur vierten Klasse nicht mehr genau erfasst werden
Unter anderem sollen die Leistungen der Schüler nicht mehr zentimetergenau mit dem Maßband oder der Stoppuhr erfasst werden. Stattdessen gibt es künftig zum Beispiel beim Weitsprung oder Werfen bestimmte Zonen, in denen bestimmte Punkte vergeben werden, erläuterte ein Sprecher des Bundesfamilienministeriums.



